Widerstand gegen Covid-19

Widerstand gegen Covid-19

In mehr als 1700 klinischen Studien wird fieberhaft nach Medikamenten und Impfstoffen gegen die vom Coronavirus hervorgerufene Lungenkrankheit geforscht. Eine Übersicht.

Nachdem es vor allem im März wegen des Ausbruchs des neuartigen Coronavirus zu empfindlichen Verlusten an den Aktienmärkten gekommen war, sind die Börsen rund um den Globus wieder auf Erholungskurs gegangen. Dabei haben die marktbreiten Indizes aber noch längst nicht wieder die Vorkrisenniveaus erreicht.

Allerdings muss das Bild differenziert betrachtet werden. Während manche Branchen und Unternehmen sowie deren Börsenkurse wie zum Beispiel die Luftfahrt und der Tourismus besonders stark getroffen sind, gibt es andere, die von dem aktuellen Umfeld sogar profitieren. Ein Beispiel ist der Health-Care-Sektor. Einer der wichtigsten europäischen Indizes, der STOXX® Europe 600 Health Care, hat die Verluste von Februar und März beinahe wieder ausgeglichen.

Die Aktien der Branche treibt derzeit unter anderem der „Kampf“ gegen das Coronavirus. Laut der US-Zulassungsbehörde FDA laufen weltweit derzeit mehr als 1.700 klinische Studien mit dem Studienschwerpunkt Covid-19 – der gefährlichen Lungenkrankheit, die von dem Virus ausgelöst werden kann. Dabei gibt es zwei Stoßrichtungen: Die eine Gruppe der Unternehmen forscht im Bereich Impfstoffe, die andere Gruppe erprobt verschiedene Wirkstoffe, um ein Medikament zu finden, mit dem bereits Erkrankte behandelt werden können.

Insgesamt 138 Projekte weltweit beziehen sich dem Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) zufolge derzeit auf einen möglichen Covid-19-Impfstoff. Einer der bekanntesten europäischen Vertreter ist AstraZeneca. Die Studien des britisch-schwedischen Konzerns beruhen auf Arbeiten von Forschern der renommierten Universität Oxford. Das US-Gesundheitsministerium unterstützt das Pharmaunternehmen bei der Entwicklung mit bis zu 1,2 Mrd. Dollar. Die Finanzspritze soll die Entwicklung des Vakzins beschleunigen und die Lieferung von Millionen Impfdosen auch an die USA sichern.

Unter den Medikamentenentwicklern ist Novartis eines der tätigsten Unternehmen. Die Schweizer untersuchen gleich in mehreren Studien einen Wirkstoff gegen Covid-19. Am weitesten fortgeschritten ist die Suche beim Mittel Jakavi, das bisher zur Krebstherapie eingesetzt wurde: Gemeinsam mit dem Kooperationspartner, der US-Firma Incyte, wurde im April eine Phase-III-Studie gestartet. Ein Erfolg ist Voraussetzung für die Zulassung.

Ebenfalls gefragt ist die Expertise der Health-Care-Unternehmen bei Covid-19-Tests, anhand derer man feststellen kann, ob man am Virus erkrankt ist oder nicht. Solche hat beispielsweise der Pharmakonzern Roche im Angebot. Nebenbei wurden von den Schweizern auch ein sogenannter „Antikörper-Test“ entwickelt und Anfang Mai zur Verwendung zugelassen. Dieser kann nachweisen, ob im Blut einer Person Antikörper gegen den Erreger SARS-CoV-2 vorhanden sind.

Wann im Kampf gegen Covid-19 ein Durchbruch erzielt wird, ist ungewiss. Doch die weltweit zahlreichen Projekte und Studien machen zumindest Hoffnung, dass wirksame Medikamente und Impfstoffe schon in naher Zukunft gefunden werden. Für Anleger ist die Health-Care-Branche jedenfalls sehr spannend. Ein Zertifikat auf den STOXX® Europe 600 Health Care hat die Raiffeisen Centrobank derzeit in Zeichnung.



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