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ATX®-Marktkommentar:
Der positive Grundtenor an den internationalen Aktienmärkten hat in den letzten Wochen generell seine Fortsetzung gefunden und die Dynamik war auch nach dem fulminanten Start weiterhin hoch. Kurze Rücksetzer wurden im Wesentlichen als Kaufgelegenheiten wahrgenommen. Die Performance der europäischen Leitindizes ist durchgängig positiv. Während z.B. DAX® und CAC® im leicht zweistelligen Prozentbereich (rund 12 %) zulegen konnten, stiegen z.B. EuroStoxx® 600 und FTSE® nur 7-9 %. Am US-Markt, wo die Berichtssaison schon fortgeschrittener ist, konnte der technologielastige NASDAQ® überproportional zulegen und liegt seit dem Jahresbeginn mit rund 15 % im Plus. Der S&P® 500 stieg um etwa 8 %. Der heimische Leitindex ATX® konnte den anfänglichen Performancerückstand zu seinen Pendants sukzessive aufholen und per 20. Februar ein Plus von etwa 11 % generieren. Unter den ATX®-Titeln zeigt sich, dass es vor allem die Underperformer des Vorjahres an die Spitze des Rankings geschafft haben. Wie schon im Vormonat, waren, aufgrund der deutlich gesunkenen Gas- und Strompreise, energieintensive Unternehmen wie voestalpine und Wienerberger en vogue.
Top/Flop-Aktien:
- +39,4 % 📈 voestalpine
Dem deutlichen Kursanstieg von voestalpine attribuieren wir mehrere Faktoren. Neben dem positiven Gesamtmarkt sind diese sektor- und unternehmensspezifisch. Auf sektoraler Ebene sticht vor allem der zu Ende gehende Lagerabbauzyklus der Kunden hervor, während der Konzern selbst mit guten Q3-Zahlen und einem leicht angehobenen Ergebnisausblick überzeugen konnte.
- +27,0 % 📈 Lenzing
Lenzing profitiert immer noch vom explosionsartigen Anstieg der Aktie in den ersten Jännertagen. Die Marktstimmung im Textilbereich ist jedoch ebenfalls weiterhin besser als in den letzten Monaten des Vorjahres und die Viskosepreise halten sich seit dem chinesischen Neujahr über der psychologisch wichtigen Marke von CNY 13.000 je Tonne. Außerdem sollten die zuletzt schwächeren Gaspreise den Margendruck etwas reduzieren.
- +26,2 % 📈 Wienerberger
Trotz der spürbaren Abschwächung des europäischen und amerikanischen Wohnbaumarkts (gemessen an der deutlich rückläufigen Zahl an Baugenehmigungen) wurde die Aktie des Ziegelherstellers vom generellen „risk-on“ Modus an den Börsen sowie dem Rückgang der Energiepreise (vor allem Gas) beflügelt.
- -2,7 % 📉 OMV
Die Kursentwicklung bewegt sich annährend im Rahmen der westeuropäischen Vergleichsunternehmen. Die Q4-Ergebnisse des Konzerns konnten die Konsenserwartungen nicht erfüllen, was ursächlich auf das schwächere Marktumfeld im Bereich Chemicals & Materials zurückzuführen ist. Auch die Cash Flow Generierung konnte nicht überzeugen.
- -3,2 % 📉 CA Immo
CA Immo war vor der Korrektur eines der am höchsten bewerteten Immobilienunternehmen in Europa. Nach der Underperformance der letzten Monate ist die Bewertung derzeit nur leicht über dem Durchschnitt der Vergleichsunternehmen.
- -3,8 % 📉 STRABAG
Nach der Outperformance im vergangenen Jahr tendierte die Aktie zunächst im Wesentlichen seitwärts. Mit dem Ende der Nachfrist des Pflichtangebots zum Angebotspreis von EUR 38,94 je Aktie am 2. Februar 2023 sind nun wieder Bedenken bezüglich der Auswirkungen der höheren Zinsen auf die Baukonjunktur in den Vordergrund getreten. Der letzte Woche veröffentlichte Ausblick einer Bauleistung von EUR 17,9 Mrd. und einer Marge von zumindest 4 % impliziert für das GJ 2023 erneut ein starkes Ergebnis.
Am Österreich-Radar:
Im Fokus der Marktakteure stehen generell weiterhin Konjunkturdaten, Inflationswerte und Zinserwartungen. Die zuletzt gesunkenen Energiepreise unterstützen das Sentiment. Ein datenseitiges Highlight waren zuletzt die US-Inflationszahlen, wo sich die hohe Inflation grundsätzlich weiter abschwächte, allerdings nur leicht sank. Während sich die US-Berichtssaison dem Ende entgegen bewegt (im S&P konnten rund 70 % der Firmen positiv bei den Gewinnerwartungen überraschen) und in Europa sich in etwa am Höhepunkt befindet, kommt die Zahlenriege der heimischen Unternehmen erst richtig in Fahrt. Die bis dato vorgelegten Ergebnisse zeichnen ein gemischtes Bild. Während voestalpine überzeugen konnte und auch einen konstruktiven Ausblick auf den Stahlmarkt gab, gab es mit Rosenbauer und AT&S zwei Gewinnwarnungen. Telekom Austria hat im Vorfeld der guten Jahresergebnisse bekannt gegeben, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen, die Ausgliederung der Mobilfunktürme (ca. 15.000 Masten) in eine eigene Gesellschaft zu forcieren. Die Aktien dieser Gesellschaft, welche an der Wiener Börse notieren soll, sollen anteilig an die Aktionäre der Telekom Austria AG verteilt werden. Auch die Banken konnten zahlenseitig überzeugen.
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