Zertifikate-ABC

Glossar: Das A bis Z der Zertifikate

Definitionen und Begriffe aus der Zertifikatewelt

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A

Abstand zur Barriere: Der Abstand zur Barriere wird auch als Sicherheitspuffer bezeichnet und gibt den Abstand des aktuellen Basiswertkurses zur Barriere in Prozent an. Siehe auch Barriere.

Adjusted Return: Der Abzug einer festen, jährlichen Dividende vom Index wird Adjusted Return genannt. Dieser Abzug wird täglich aliquot durchgeführt und eliminiert etwaige Dividendenunsicherheiten. Die Abkürzung lautet AR.

Aktienanleihe: Aktienanleihen und Aktienanleihen mit Barriere beziehen sich auf eine Einzelaktie oder einen Aktienkorb als Basiswert und sind mit einem Zinssatz über Marktniveau ausgestattet. Der Zinsbetrag wird in jedem Fall – unabhängig von der Entwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts – fix ausbezahlt. Ob es am Laufzeitende zur Rückzahlung von 100 % des Nominalbetrags oder zur Tilgung in Form von physischer Aktienlieferung kommt, richtet sich nach der Wertentwicklung der zugrundeliegenden Aktie(n). Weitere Infos finden Sie in unseren Produktkategorie-Broschüren.

Annualisierung: In der Finanzwelt werden Renditen/Zinsen zumeist annualisiert (p.a.) angegeben. Das bedeutet, dass die Renditen/Zinsen auf ein Jahr hoch- oder runtergerechnet werden. Die Annualisierung dient der besseren Vergleichbarkeit von Finanzprodukten unterschiedlicher Laufzeit.

Aufgeld: Das Aufgeld bei einem Optionsschein gibt an, um wie viel es teurer ist, den Basiswert durch Kauf eines Optionsscheins und anschließende Ausübung des Optionsrechts zu erwerben (Call) bzw. zu veräußern (Put). Ähnlich gibt das Aufgeld bei einem Bonus-Zertifikat an, um wie viel teurer das Zertifikat im Vergleich zu seinem Basiswert ist. Je höher das Aufgeld, desto höher ist das Verlustrisiko, wenn die Barriere berührt/unterschritten wird.

Ausübungsart: Die Ausübungsart bei Optionsscheinen gibt an, ob der Optionsschein während der gesamten Laufzeit (amerikanisch) oder nur am Ende der Laufzeit (europäisch) ausgeübt werden kann.

Ausübungspreis: Bei Optionsscheinen bezeichnet der Ausübungspreis (auch "Basispreis" oder "Strike-Preis") theoretisch jenen Preis, zu welchem man – unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses – am Ausübungstag (bzw. während der Laufzeit bei amerikanischen Optionen) den Basiswert erwerben (Call) oder verkaufen (Put) kann. In der Praxis allerdings kommt es bei Ausübung eines Optionsscheins nicht zur physischen Lieferung des Basiswerts, sondern zur Tilgung in Form von Barausgleich zum Inneren Wert.

Auszahlungslevel: Mit dem Auszahlungslevel wird jene Kursschwelle bezeichnet, die zur Auslösung einer (vorzeitigen) Rückzahlung maßgeblich ist.

Auszahlungspreis: Der Auszahlungspreis steht für jenen vorzeitig festgelegten Betrag, zu dem ein Express-Zertifikat am jeweiligen (vorzeitigen) Rückzahlungstermin zurückgezahlt wird.

B

Bail-in: Gläubigerbeteiligung (englisch: „Bail-in“) bezeichnet die Beteiligung von Gläubigern eines Kreditinstituts (also den Anlegern in deren Schuldtiteln) an dessen Verlusten bei der Sanierung oder Abwicklung im Falle drohender Zahlungsunfähigkeit. Das Bundesgesetz über die Sanierung und Abwicklung von Banken („BaSAG“) regelt unter anderem die Beteiligung von Gläubigern einer Bank falls diese in Schieflage gerät und aufsichtsrechtlich abgewickelt wird. Inhaber von Zertifikaten können im Falle einer behördlich verordneten Abwicklung von einer solchen aufsichtsrechtlichen Maßnahme betroffen sein, d.h. ihre Ansprüche als Inhaber von Zertifikaten gegenüber der Bank können ganz oder teilweise herabgeschrieben werden oder Zertifikate in Eigenkapital der Bank umgewandelt werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter www.raiffeisenzertifikate.at/bail-in.

Barriere: Die Barriere bei einem Bonus-Zertifikat ist jene Kursschwelle, welche vom Basiswert während der Laufzeit weder berührt noch unterschritten werden darf, damit der Bonusmechanismus intakt bleibt. Wird die Barriere verletzt, ist der Bonusmechanismus außer Kraft gesetzt und der Anleger ist dem vollen Marktrisiko ausgesetzt.

Barrierebeobachtung: Die Beobachtung der Barriere erfolgt, um festzustellen, ob diese Kursschwelle berührt oder unterschritten wird. Diese kann auf drei Arten erfolgen:
Kontinuierliche Beobachtung: Jeder Kurs des Basiswerts wird herangezogen.
Tägliche Beobachtung: Nur die täglichen Schlusskurse sind ausschlaggebend.
Finaler Wert: Lediglich der Schlusskurs des Basiswerts am Letzten Bewertungstag ist relevant.

Basisinformationsblatt: Das Basisinformationsblatt (eng: Key Information Document) stellt wesentliche Informationen über ein Anlageprodukt zur Verfügung. Diese Informationen sind gesetzlich vorgeschrieben, um dabei zu helfen, die Art, das Risiko, die Kosten sowie die möglichen Gewinne und Verluste dieses Produkts zu verstehen und es mit anderen Produkten vergleichbar zu machen.

Basiswert: Der Basiswert (auch „Underlying“ genannt) ist jene Bezugsgröße, welche für die Wertentwicklung des Zertifikats maßgeblich ist. Grundsätzlich können alle liquiden und an einem regulierten Markt (= Börse) gehandelten Instrumente als Basiswerte von Zertifikaten dienen – dazu zählen insbesondere Aktien, Indizes sowie Futures-Kontrakte auf Rohstoffe oder Indizes.

Benchmark-Index: Ein Benchmark-Index dient als Referenzwert zum Beispiel für eine bestimmte Region oder für eine bestimmte Branche. So gilt etwa der EURO STOXX 50® Index als Benchmark für die Wirtschaft der Eurozone und der STOXX® Europe 600 Automobiles & Parts Index als Benchmark für die europäische Automobilindustrie.

Bewertungstage: Bei Express-Zertifikaten gibt es während der Laufzeit periodisch Bewertungstage, die für die (vorzeitige) Rückzahlung relevant sind. An jedem dieser Stichtage wird der Schlusskurs des Basiswerts mit dem Auszahlungslevel verglichen.

Bezugsverhältnis: Das Bezugsverhältnis gibt an, auf wie viele Einheiten des Basiswerts sich ein Zertifikat bezieht. Ein Bezugsverhältnis von 0,01 bzw. 1:100 sagt also aus, dass man 100 Zertifikate benötigt, um eine Einheit des Basiswerts abzubilden.

Bond: Als Bonds werden Kapitalschutz-Zertifikate bezeichnet, deren Auszahlung abhängig von der Basiswertenwicklung zu einem bestimmten, im Vorhinein festgelegten Auszahlungslevel erfolgt. Bonds können zudem mit einem variablen oder fixen Zinssatz ausgestattet sein.

Bonuslevel: Das Bonuslevel bei einem Bonus-Zertifikat ist jene Kursschwelle des Basiswerts, zu welcher die Rückzahlung des Zertifikats erfolgt, sofern die Barriere während der Laufzeit nicht verletzt wurde.

Bonus-Zertifikat: Bonus-Zertifikate ermöglichen es dem Anleger mit reduziertem Risiko in einen Basiswert zu investieren. Üblicherweise handelt es sich dabei um eine Aktie oder einen Index. Klassische Bonus-Zertifikate sind mit einer Barriere und einem Bonuslevel (bzw. Fixzinssatz) ausgestattet. Die Barriere wird dabei unter, das Bonuslevel über dem Startwert des Basiswerts festgesetzt. Bonus-Zertifikate spielen ihre Stärken vor allem in Seitwärtsmärkten aus. Weitere Infos finden Sie in unseren Produktkategorie-Broschüren.

Börsennotiz: Die Börsennotiz gibt an, an welchen Börsen ein Zertifikat gehandelt werden kann. Raiffeisen Zertifikate sind üblicherweise an den Börsen Wien und Stuttgart gelistet.

Break-Even (Optionsschein): Bei Optionsscheinen versteht man unter dem Begriff Break-Even jenen Kurs des Basiswerts, bei dem der Gewinn aus dem Optionsschein den Kosten für dessen Erwerb entspricht.

Briefkurs: Der Briefkurs ist der Preis, zu dem das Zertifikat vom Anleger gekauft werden kann. Siehe auch Geldkurs.

C

Call: Ein „Call“ bezeichnet einen Optionsschein, welcher dem Anleger theoretisch das Recht gibt, den zugrundeliegenden Basiswert (das „Underlying“) – unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses – zu einem vorab festgelegten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt (europäische Ausübung) bzw. während eines bestimmten Zeitraums (amerikanische Ausübung) zu kaufen. Siehe auch Put.

Cap: Der Cap repräsentiert jenen Kurs des Basiswerts eines Zertifikates, bis zu dem der Anleger maximal teilhaben kann und entspricht somit dem Höchstbetrag (maximaler Auszahlungsbetrag). Bei Bonus-Zertifikaten entspricht der Cap meist dem Bonuslevel.

D

Decrement: Der Abzug einer festen, jährlichen Dividende vom Index wird Decrement genannt. Dieser Abzug wird täglich aliquot durchgeführt und eliminiert etwaige Dividendenunsicherheiten.
Als Beispiel dafür ist der MSCI World Climate Change 4.5% Decrement Index.

Delta: Das Delta gibt an, um wie viel sich der Preis eines Optionsscheins ändert, wenn der Preis des Basiswerts um eine Einheit steigt. Bei Calls bewegt sich das Delta zwischen 0 und +1, bei Puts zwischen 0 und -1.

Discount-Zertifikat: Mit Discount-Zertifikaten können Anleger mit einem Preisabschlag („Discount“) gegenüber dem aktuellen Börsenkurs in eine Aktie investieren. Dafür nimmt der Anleger an Kursanstiegen der Aktie nur bis zum Cap (= Obergrenze) teil. Weitere Infos finden Sie in unseren Produktkategorie-Broschüren. Jetzt PDF herunterladen.

E

Emissionsvaluta: Als Emissionsvaluta wird jener Tag bezeichnet, ab dem ein Zertifikat am Sekundärmarkt gehandelt werden kann. Dies entspricht in der Regel dem Tag nach dem ersten Bewertungstag.

Emittentenrisiko: Risiko von Zertifikateanlegern, dass Raiffeisen Bank International AG ihre Verpflichtungen aus den Zertifikaten – z.B. bei Insolvenz/Zahlungsunfähigkeit/Überschuldung – nicht erfüllen kann. In diesen Fällen kann es zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals kommen.

ESG: Als Standard für nachhaltige Geldanlage hat sich das Akronym ESG (Environment, Social, Governance) etabliert. Hiermit sind ökologische, soziale und unternehmerische Indikatoren bei der Messung der Nachhaltigkeit und der gesellschaftlichen Auswirkungen einer Investition gemeint. Diese sogenannten ESG-Faktoren stellen somit ökologische, soziale und Governance-Erwägungen in den Mittelpunkt einer Investition.

Express-Zertifikat: Bei Express-Zertifikaten besteht während der Laufzeit jährlich die Chance auf eine vorzeitige Rückzahlung zu einem vordefinierten Auszahlungspreis, wenn der Basiswert an einem der jährlichen Bewertungstage auf oder über dem festgelegten Auszahlungslevel notiert. Notiert der Basiswert am jährlichen Bewertungstag unter dem Auszahlungslevel, verlängert sich die Laufzeit um ein weiteres Jahr bis maximal zum regulären Laufzeitende, wobei der mögliche Auszahlungspreis um einen fixen Prozentsatz steigt. Weitere Infos finden Sie in unseren Produktkategorie-Broschüren.

F

Faktorlevel: Der Faktorlevel wird täglich angepasst, um den konstanten Hebel-Faktor zu gewährleisten. Der Faktorlevel bestimmt jenen Betrag, der durch den Emittenten finanziert (long) beziehungsweise veranlagt (short) wird.

Faktor-Zertifikat: Faktor-Zertifikate ermöglichen es Anlegern, gehebelt an der täg­lichen Wert­ent­wick­lung eines Basis­werts teil­zuhaben. Sie verfügen über einen jederzeit konstanten Hebel, eine unbegrenzte Laufzeit und haben keine Knock-out-Schwelle (im Unterschied zu Turbo-Zertifikaten). Im Gegensatz zu Optionsscheinen hat die Volatilität des Basiswerts keinen Einfluss auf die Preisbildung des Zertifikats. Weitere Infos finden Sie in unseren Produktkategorie-Broschüren.

Finaler Wert: Als Finaler Wert wird jener Schlusskurs des Basiswerts am Letzten Bewertungstag bezeichnet, mit welchem der Startwert am Laufzeitende bzw. am Letzten Bewertungstag verglichen wird.

Fixzinssatz: Einige Zertifikate wie z.B. Aktienanleihen sind mit einem Fixzinssatz ausgestattet. Der Fixzinssatz wird unabhängig von der Wertentwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts in jedem Fall periodisch, meist jährlich, ausbezahlt.

G

Gamma: Das Gamma gibt an, um wie viel sich das Delta einer Option verändert, wenn sich der Kurs des Basiswerts um eine Einheit verändert.

Geldkurs: Der Geldkurs ist der Preis zu welchem das Zertifikat vom Anleger verkauft werden kann. Siehe auch Briefkurs.

Grenzwert: Mit dem Grenzwert ist die maximale, tägliche prozentuelle Kursbewegung des Basiswerts definiert, ab dem der Hebel untertägig auf den Hebel-Faktor zurückgesetzt wird. Somit wird ein Knock-Out verhindert und die Wahrscheinlichkeit eines unmittelbaren Totalverlusts des eingesetzten Kapitals minimiert.

H

Hebel: Der Hebel gibt an, in welchem Ausmaß der Preis eines Zertifikats auf eine Kursänderung des Basiswerts reagiert. Bei Turbo-Zertifikaten zum Beispiel gibt der Hebel an, um wie viel Prozent der Preis des Zertifikats steigt bzw. fällt, wenn der Kurs des Basiswerts um ein Prozent steigt bzw. fällt.

Hebelfaktor: Der Hebel-Faktor ist eine konstante Kennzahl und gibt an, in welchem Verhältnis der Anleger an der Kursentwicklung des Basiswerts teilnimmt.

Hebelprodukt: Mit Hebelprodukten können risikofreudige Anleger bereits mit geringem Kapitaleinsatz überproportional an steigenden (long) oder fallenden (short) Kursen eines Basiswerts teilnehmen. Hebelprodukte eignen sich vor allem für Investoren, welche eine kurzfristige Markterwartung umsetzen möchten. Tritt die Markterwartung des Anlegers jedoch nicht ein, kann es zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals kommen.

I

Index: Ein Index spiegelt die Wertentwicklung mehrerer Aktien wider. Häufig beziehen sich Indizes auf bestimmte Regionen (z.B. ATX, DAX, CAC 40, FTSE 100) oder Sektoren (z.B. EURO STOXX® Banks, STOXX® Europe 600 Basic Resources, STOXX® Europe 600 Health Care).

Inhaberschuldverschreibung: Rechtlich betrachtet sind Zertifikate Inhaberschuldverschreibungen des Emittenten und stellen somit frei handelbare Finanzinstrumente dar.

Innerer Wert: Bei einem Call Optionsschein ist der Innere Wert die Differenz zwischen dem aktuellen Kurs des Basiswerts und dem Basispreis („Strike“), wobei dieser nur positiv sein kann. Äquivalent ist der Innere Wert eines Put Optionsscheins die Differenz zwischen Basispreis und aktuellem Kurs des Basiswerts.

ISIN: Die ISIN (International Securities Identification Number) ist eine internationale Wertpapierkennnummer, mit welcher alle Wertpapiere eindeutig identifiziert werden können.

J

Jährliche Bewertungstage: An den jährlichen Bewertungstagen wird bei Express-Zertifikaten der jeweilige Basiswertkurs mit dem Auszahlungslevel verglichen. Es kommt entweder zu einer vorzeitigen Rückzahlung des Zertifikates, wenn der Basiswert Kurs auf oder über dem Auszahlungslevel liegt, oder zu einer Verlängerung der Laufzeit um ein Jahr – bis zum maximalen Laufzeitende – wenn der Basiswert Kurs unter dem entsprechenden Auszahlungslevel notiert. Die jährlichen Bewertungstage werden im Vorhinein festgelegt.

Jährliche Zinszahltage: Bei Zertifikaten mit Fixzinssatz erhalten AnlegerInnen an den vorab festgelegten jährlichen Zinszahltagen den Fixzinssatz sowie etwaige Extrazinssätze ausbezahlt.

K

Kapitalschutz-Zertifikat: Kapitalschutz-Zertifikate bieten Schutz für das eingesetzte Kapital am Laufzeitende und eignen sich daher vor allem für sicherheitsorientierte Anleger als Einstiegsprodukt in die Wertpapierwelt. Als Basiswerte dienen üblicherweise Indizes, Einzelaktien oder auch Futures Kontrakte auf Rohstoffe. Weitere Infos finden Sie in unseren Produktkategorie-Broschüren.

KID: Das Basisinformationsblatt (eng: Key Information Document) stellt wesentliche Informationen über ein Anlageprodukt zur Verfügung. Diese Informationen sind gesetzlich vorgeschrieben, um dabei zu helfen, die Art, das Risiko, die Kosten sowie die möglichen Gewinne und Verluste dieses Produkts zu verstehen und es mit anderen Produkten vergleichbar zu machen.

Knock-out: Knock-out bei einem Turbo-Zertifikat bezeichnet den Fall, dass dieses verfällt. Berührt der Kurs des Basiswerts nämlich die Barriere (Knock-out Schwelle) wird das Produkt ausgestoppt und zum Restwert getilgt.  Die Knock-out Schwelle und der Basispreis des Turbo-Zertifikats werden zur Berücksichtigung der Finanzierungskosten täglich angepasst. 

L

Laufzeit: Die Laufzeit gibt jenen Zeitraum an, in welchem das Zertifikat gehandelt – sprich ge- und verkauft – werden kann. Die Laufzeit eines Zertifikats wird bei Emission festgelegt. Im Folgenden finden Sie einen kurzen Überblick über die gängigsten Laufzeiten von Anlageprodukten:

  • Kapitalschutz-Zertifikate: 5-8 Jahre
  • Bonus-Zertifikate: 3-5 Jahre
  • Aktienanleihen: 1-2 Jahre
  • Express-Zertifikate: 1-5 Jahre (jährliche Tilgungsmöglichkeit)

M

Marktkapitalisierung: Die Marktkapitalisierung ist der rechnerische Gesamtwert der Anteile eines börsennotierten Unternehmens.
Berechnung:
Marktkapitalisierung = Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien x Aktienkurs

Marktrisiko: Zertifikate können zwar das Chance-Risikoverhältnis optimieren, das Marktrisiko für Anleger aber nicht zur Gänze eliminieren. Der Preis eines Zertifikats wird sowohl von der Wertentwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts als auch von Volatilität und Zinsniveau bestimmt. Darunter wird das Marktrisiko verstanden, welchem der Anleger ausgesetzt ist.

Maximalbetrag: Je nach Produktausgestaltung kann bei Zertifikaten ein maximaler Auszahlungsbetrag festgesetzt sein. Der Maximalbetrag stellt jene Kursobergrenze dar, bis zu welcher der Anleger maximal an der Kursentwicklung des Basiswerts partizipieren kann.
Andere Bezeichnungen: Höchstbetrag, Ertragsobergrenze, Cap

Moneyness: Die Moneyness stellt bei Optionsscheinen den aktuellen Kurs des Basiswerts und den Basispreis ins Verhältnis. Bei Calls wird der Kurs des Basiswerts durch den Basispreis dividiert, bei Puts dagegen der Basispreis durch den Kurs des Basiswerts. Wenn die Moneyness größer als 1 ist, befindet sich der Optionsschein „im Geld". Wenn sie darunter liegt, befindet sich der Optionsschein „aus dem Geld“. Bei einer Moneyness von 1 sind Optionsscheine genau „am Geld“.

Multi Aktienanleihen mit Barriere: Eine Multi Aktienanleihe mit Barriere ist eine Aktienanleihe mit Barriere, welche sich auf einen Aktienkorb (bestehend aus zwei oder mehr Aktien) als Basiswert bezieht.

N

Nebenwerte: Als Nebenwerte werden Aktien mit einer geringen Marktkapitalisierung im Branchen- oder Ländervergleich bezeichnet.

Nominalbetrag (Nennbetrag): Der Nominalbetrag entspricht der Stückelung – und damit auch dem Mindestanlagebetrag – des Zertifikats. In den meisten Fällen beträgt dieser bei Raiffeisen Zertifikaten EUR 1.000.

O

Omega: Bei Optionsscheinen wird die Kennzahl Omega auch als sogenannter effektiver Hebel bezeichnet. Das Omega gibt den Prozentsatz an, um den sich der Kurs eines Optionsscheins bei einer Preisänderung des Basiswerts um ein Prozent verändert. Es errechnet sich aus dem Produkt der beiden Kennzahlen Delta und Hebel (Omega = Delta x Hebel). Ein Optionsschein mit einem Hebel von 10 und einem Delta von 0,5 beispielsweise besitzt ein Omega von 5. Der Kurs dieses Optionsscheins würde sich also um etwa 5 Prozent bewegen, wenn sich der Basiswert um 1 Prozent bewegt. 

Open-end: Zertifikate ohne Laufzeitbegrenzung werden als Open-end Zertifikate bezeichnet.

Optionsschein: Optionsscheine ermöglichen es risikofreudigen Anlegern, bereits mit geringem Kapitaleinsatz von steigenden („Call“) oder fallenden („Put“) Kursen eines Basiswerts überproportional zu profitieren. Weitere Infos finden Sie in unseren Produktkategorie-Broschüren.

P

Partizipation: Der Partizipationsfaktor gibt an, in welchem Verhältnis Anleger zum Laufzeitende an der Wertentwicklung des Basiswerts teilnehmen. Auch eine überproportionale Partizipation von mehr als 100 % ist möglich.

Physische Lieferung: Im Falle der physischen Lieferung werden Aktien des Basiswerts zu der am Beginn der Laufzeit definierten Anzahl (Nominalbetrag/Startwert) in das Wertpapierdepot des Anlegers eingebucht – Anleger werden so zu Aktionären der zugrundeliegenden Aktie. Express-Zertifikate und Aktienanleihen sind in der Regel mit physischer Lieferung ausgestattet.

Primärmarkt: Während der Zeichnungsfrist können Zertifikate zum Emissionspreis am Primärmarkt erworben werden. Der Emissionspreis bleibt während der gesamten Zeichnungsfrist konstant. Üblicherweise beträgt die Zeichnungsfrist in etwa 4 Wochen.

Put: Ein „Put“ bezeichnet einen Optionsschein, welcher dem Anleger theoretisch das Recht gibt, den zugrundeliegenden Basiswert (das „Underlying“) – unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses – zu einem vorab festgelegten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt (europäische Ausübung) bzw. während eines bestimmten Zeitraums (amerikanische Ausübung) zu verkaufen. Siehe auch Call.

Q

Quanto: Wenn der Basiswert eines Zertifikats in einer anderen Währung notiert als das Zertifikat selbst, so besteht ein Wechselkurseinfluss auf den Preis des Zertifikats. Der Zusatz „quanto“ bedeutet, dass ein Zertifikat währungsgesichert ist. Für die Eliminierung des Wechselkursrisikos fällt aber eine Absicherungsgebühr an.

R

Rho: Kennzahl, die angibt, um wie viel sich der Preis des Optionsscheins ändert, wenn das Zinsniveau um 1 % steigt.

Rückzahlung: Viele Zertifikate haben eine vordefinierte Laufzeit und daher einen festgesetzten Rückzahlungstermin. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt die Tilgung des Zertifikats.

S

Schutzlevel: Der Schutzlevel bezeichnet jene Kursschwelle des Basiswerts, bei deren Erreichung die Berechnung des Zertifikats gestoppt und ein neuer Handelstag simuliert wird. Der Schutzlevel dient als Referenzpreis für die Neuberechnung des Faktorlevels.

Sekundärmarkt: Nach der Zeichnungsfrist notieren Zertifikate während der Laufzeit am Sekundärmarkt (= Börse) und können so jederzeit gehandelt werden.

Sicherheitspuffer: Als Sicherheitspuffer wird der Abstand des aktuellen Basiswertkurses zur Barriere bezeichnet. Dieser wird üblicherweise in Prozent angegeben. Siehe auch Abstand zur Barriere.

Spread: Die prozentuelle Differenz zwischen Verkauf- und Kaufpreis (Geld-/ Briefspanne) eines Wertpapiers.

Startwert: Der Startwert stellt jenes Kursniveau dar, von dem aus am Laufzeitbeginn des Zertifikates weitere Kursschwellen berechnet werden. Klassischerweise entspricht er dem Schlusskurs des Basiswerts am Ersten Bewertungstag. Er kann entweder in Prozent, gleich 100 %, oder als absoluter Wert angegeben werden.

Strukturierte Produkte: Strukturierte Produkte sind Finanzprodukte, die sich auf einen oder mehrere Basiswerte beziehen. Das Auszahlungsprofil wird im Hintergrund typischerweise durch die Kombination von Options- und Anleihekomponenten abgebildet. Zertifikate zählen zu Strukturierten Produkten.

T

Terminmarkt: Der Terminmarkt bildet das Komplement zum Kassa- oder Spotmarkt. Am Terminmarkt erfolgt die Erfüllung eines Geschäfts erst zu einem zukünftigen Zeitpunkt.

Theta: Kennzahl, die den Zeitwertverlust eines Optionsscheins innerhalb eines Tages beschreibt.

Total Return: Bei Aktienindizes wird zwischen Preis- und Performanceindizes unterschieden. Während in einem Performanceindex (Total Return Index), wie beispielsweise dem deutschen Leitindex DAX®, die Dividenden der enthaltenen Aktien reinvestiert werden, entfällt dies bei Preisindizes, wie beispielsweise dem österreichischen ATX®. Vor allem bei langfristigen Investitionen in Indizes sollte dieser Unterschied vom Anleger berücksichtigt werden.

Tradedate: Als Tradedate wird jener Tag genannt, an dem der Handel ausgeführt wird. Bei Zertifikaten mit Zeichnungsfrist beschreibt der Tradedate den letzten Tag der Zeichnungsperiode.

Turbo-Zertifikat: Turbo-Zertifikate ermöglichen es Anlegern, gehebelt an der Wert­ent­wick­lung eines Basis­werts teil­zuhaben. Der Hebel ist dabei anders als bei Faktor-Zertifikaten nicht konstant, sondern ändert sich ständig. Außerdem haben Turbo-Zertifikate eine Knock-out-Schwelle bei deren Erreichung die Berechnung gestoppt und das Produkt zum Restwert getilgt wird. Im Gegensatz zu Optionsscheinen hat die Volatilität des Basiswerts keinen Einfluss auf die Preisbildung des Zertifikats. Weitere Infos finden Sie in unseren Produktkategorie-Broschüren.

U

Unternehmensanleihen: Unternehmensanleihen sind Schuldverschreibungen die von Unternehmen emittiert werden. Der Kupon einer Unternehmensanleihe hängt u.a. vom allgemeinen Zinsniveau und der Bonität der Emittentin ab. D.h. Anleihen von Unternehmen mit schlechterem Rating gelten als riskanter und sind dementsprechend für gewöhnlich mit einem höheren Kupon ausgestattet.

V

Valuta: Als Valuta bezeichnet man den Tag, an dem die Belastung für den Kauf bzw. die Gutschrift für den Verkauf oder die Tilgung eines Wertpapiers auf dem Konto des Anlegers erfolgt. Dies entspricht in der Regel dem Tradedate + 2 Tage. Bei Zertifikaten wird der Ausgabetag als Emissionsvaluta und der Rückzahlungstermin als Rückzahlungsvaluta bezeichnet.

Vega: Kennzahl, die angibt, um wie viel sich der Preis des Optionsscheins ändert, wenn die Volatilität des Basiswerts um 1% steigt.

Volatilität: Die Volatilität ist ein Risikomaß und misst die Schwankungsintensität des Preises eines Basiswerts innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Je höher die Volatilität, desto schwankungsfreudiger ist der Basiswert.

W

Währungsrisiko: Sofern die Zahlungsströme aus dem Zertifikat später in eine andere Währung konvertiert werden, ergeben sich aufgrund des Nominalbetrags in der Fremdwährung zusätzliche Risiken wie auch Chancen aus den möglichen Wechselkursschwankungen. Dies betrifft Zertifikate aus unserer Produktpalette, die nicht in Euro quotieren.

Winner: Bei wachstumsorientierten Kapitalschutz-Zertifikaten (sogenannten „Winnern“) nehmen Anleger entsprechend des Partizipationsfaktors direkt an der positiven (durchschnittlichen) Kursentwicklung des Basiswerts teil.

WKN: Die WKN (Wertpapierkennnummer) ist das deutsche Pendant zur ISIN. Die 6-stellige Kombination aus Zahlen und Buchstaben ermöglicht die eindeutige Identifikation von Wertpapieren.

Worst-of: Bei Zertifikaten mit mehreren Basiswerten erfolgt die Rückzahlung am Laufzeitende gemäß jenes Basiswerts, welcher die schlechteste Wertentwicklung über die Laufzeit auf­weist.

X

Xetra: Xetra (exchange electronic trading) ist das vollelektronische Handelssystem der Deutschen Börse Frankfurt. Gemessen am Handelsvolumen gilt die Xetra als der bedeutendste Börsenhandelsplatz Deutschlands.

Y

Year-to-date (YTD): Year-to-date bezeichnet den Zeitraum seit Jahresbeginn bis zum aktuellen Tag. In der Finanzwirtschaft werden oft YTD Performances betrachtet.

Z

Zeichnungsperiode / Zeichnungsfrist: Während der Zeichnungsperiode können Zertifikate zu einem konstanten Preis gezeichnet (gekauft) werden. Die Zeichnungsperiode beträgt meist 4 Wochen und wird Primärmarkt genannt.

Zeitwert: Der Zeitwert ist jener Anteil des Optionsscheinpreises, der nicht durch den Inneren Wert abgedeckt wird. Gegen Ende der Laufzeit tendiert der Zeitwert gegen null. Der Kurs des Optionsscheins und der Innere Wert nähern sich einander immer mehr an. 

Zertifikate: Zertifikate sind Finanzinstrumente, die sich auf einen Basiswert (z.B. Aktien, Indizes, Rohstoffe) beziehen. Sie stellen aus rechtlicher Sicht Inhaberschuldverschreibungen des Emittenten dar und unterliegen daher dem Emittentenrisiko. Es gibt Zertifikate für jedes Marktszenario – Anleger können auf steigende, sinkende oder seitwärtslaufende Märkte setzen. Zertifikate gelten als äußerst transparente Finanzinstrumente, da bereits zu Laufzeitbeginn ein vordefiniertes Auszahlungsprofil festgelegt wird. Das heißt, Anleger wissen zu jedem Zeitpunkt, wie die Rückzahlung am Laufzeitende in Abhängigkeit des Basiswerts erfolgen wird. Folgende Kategorien werden unterschieden:

Zertifikate-Sparen: Beim Zertifikate-Sparen verfolgt der Anleger den schrittweisen Vermögensaufbau. Regelmäßig (monatlich) wird ein festgelegter Geldbetrag investiert. Die Laufzeit ist unbegrenzt. Nähere Infos: www.raiffeisenzertifikate.at/zertifikate-sparen