Paukenschlag in der europäischen Bankenbranche: Die italienische Unicredit hat sich rund neun Prozent an der Commerzbank gesichert. Während die Südeuropäer schon seit dem Sommer still und heimlich Anteile der zweitgrößten deutschen Privatbank am Markt aufgekauft haben, stockten sie bei der jüngsten Aktienplatzierung seitens der deutschen Bundesregierung noch einmal kräftig auf. Dabei griff die Unicredit tief in die Tasche: Der Preis für das 4,5-Prozent-Paket lag bei 13,20 Euro pro Anteilschein und damit deutlich über dem Marktniveau.
Die Italiener haben aber scheinbar noch nicht genug und deuteten Interesse an einer Ausweitung ihres Engagements an. Unicredit-Chef Andrea Orcel wirbt für eine Komplettübernahme: „Eine Zusammenführung beider Banken könnte zu einem erheblichen Mehrwert für alle Stakeholder führen und würde einen deutlich stärkeren Wettbewerber auf dem deutschen Bankenmarkt schaffen“, sagte der Manager im Interview mit dem Handelsblatt. „Privatkunden könnten besser unterstützt und der deutsche Mittelstand mit Finanzierungen gestärkt und international umfassender begleitet werden.“
Zwischen beiden Instituten gebe es sehr wenige Überschneidungen, sagte Orcel. „Es wäre also möglich, eine Bank zu schaffen, die sich geografisch gut ergänzt und mit Privatkunden- und Unternehmensgeschäft sehr gut ausbalanciert ist.“ Einsparmöglichkeiten gebe es vor allem bei den Zentralfunktionen. Noch ist offen, ob und wann es zu einem Übernahmeangebot kommen wird. Doch die Spannung, wie es mit dem Frankfurter Kreditinstitut nun weitergehen wird, steigt. Am Markt schürte der Einstieg von Unicredit jedenfalls Übernahmefantasie. Die News bescherten der Aktie einen Gewinn von rund 15 Prozent.
Und auch in den Tagen danach ging es weiter nach oben. Nach der jüngsten Platzierung liegen noch zwölf Prozent beim deutschen Staat – auch diese Rest-Beteiligung soll früher oder später verkauft werden. Die Frage ist nun, ob der verbliebene Anteil ebenfalls an Unicredit gehen könnte. Für eine Trennung von weiteren Commerzbank-Aktien besteht nun jedoch eine 90-tägige Sperrfrist. Derweil erwägt offenbar die Deutsche Bank ebenfalls einen Einstieg bei dem Frankfurter Konkurrenten – womöglich, um die Übernahme durch die Italiener zu verhindern.
Sollte es zu dem Zusammenschluss zwischen Unicredit und Commerzbank kommen, entstünde ein neuer Bankriese in Europa mit einem Marktwert von fast 80 Mrd. Euro, der Platz zwei nach der britischen HSBC (146 Mrd. Euro) einnehmen könnte. Zudem fiele damit der schon seit Jahren erwartete Startschuss für die Konsolidierung in der europäischen Bankenlandschaft. Zwar kam es innerhalb des Sektors in den vergangenen Jahren zur Schließung tausender Filialen und kleineren Zusammenschlüssen, doch ließen Fusionen und Übernahmen großer Unternehmen bislang auf sich warten. Der letzte Versuch dazu scheiterte 2019. Damals loteten Commerzbank und Deutsche Bank ein Zusammengehen aus. Wochenlang beherrschte das Thema die Schlagzeilen. Am Ende stand jedoch nicht ein neues Megakreditinstitut in Deutschland, sondern die Erkenntnis, dass auch diesmal aus den verschiedensten Gründen keine gemeinsame „Story“ für eine Fusion gefunden werden konnte.
Die Konsolidierung der europäischen Bankenbranche könnte auch vor dem Hintergrund des aktuellen – und wohl auch künftigen – Zinsumfelds an Dynamik gewinnen. Denn vielerorts zeigen die Pfeile bei den Markt- und Leitzinsen nach unten: Die EZB hat am 12. September den Zinssatz für die Einlagefazilität zum zweiten Mal um 25 Basispunkte gesenkt. Auch die Bank of England dürfte nach ihrer Zinssenkung im August nun noch einmal nachlegen. Während diese Zinsschritte exakt so erwartet worden waren, rätselten die Marktteilnehmer bis zuletzt, ob es in den USA zu einem kleinen oder zu einem großen Zinsschritt kommen würde. Am Ende entschied sich das Fed-Präsidium bei seiner Sitzung am 18. September für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte.
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