Aktienmärkte global April 🌷 2024

Aktienmärkte global April 🌷 2024

Geopolitik, Berichtssaison und Zinserwartungen belasten den Aktienmarkt

Marktüberblick

 
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ATX®  3.554,19   1,91 % 3,47 % 🟢   9,23 % 11,63 %
DAX®17.860,80  -0,84 % 6,62 % 🟢 12,46 % 16,58 %
EURO STOXX 50®  4.936,85  -0,96 % 9,19 % 🟢 11,98 % 22,97 %
S&P 500®  5.010,60  -3,90 % 5,05 % 🟢 21,22 % 21,18 %
 MSCI® World Top ESG Select 4.5% Decrement  2.409,30  -5,62 % 3,70 % 🟢 15,96 % 10,98 %
 MSCI® Europe Top ESG Select 4.5% Decrement  1.957,55  -3,64 % 2,53 % 🟢   3,09 %   6,14 %
 MSCI® North America Top ESG Select 4.5% Decrement  3.042,79  -5,46 % 3,23 % 🟢 19,14 % 13,72 %
 MSCI® Emerging Markets Top ESG Select 5% Decrement     939,17  -2,55 %-2,72 %🔻   0,79 %-24,34 %
 MSCI® World Climate Change Top ESG Select 4.5% Decr.  1.565,11  -6,71 % 2,49 % 🟢 19,98 % 12,81 %
 DAX® 50 ESG (PR) EUR  1.759,91  -0,61 % 4,93 % 🟢   7,74 %   3,53 %
VStoxx®       17,11 27,98 %26,07 %🟢   0,17 % -3,62 %
VIX®       16,94 26,19 %36,06% 🟢   1,01 % -9,46 %
EUR/USD Wechselkurs         1,07  -1,30 %-3,48% 🔻  -3,01 %-11,32 %
GoldpreisUSD2.327,30   7,39 %12,81% 🟢  17,36 % 30,46 %
ÖlpreisUSD    87,00   1,35 %12,93% 🟢    6,54 % 33,03 %


1 ... Year to date: seit Jahresbeginn; Quelle: Bloomberg; Stand: 22.04.2024, 18:00 Uhr

Raiffeisen Research bleibt aktuell auf „Halten“ bei den gecoverten Indizes. Anpassungen könnten bei geopolitischer Entspannung folgen.

Die sich potenziell weiter aufschaukelnden Spannungen im Nahen Osten, eine etwas mau angelaufene Unternehmens-Berichtssaison und die vom Markt scheinbar noch immer nicht gänzlich verdaute Verschiebung der US-Zinssenkungserwartungen in Richtung September lasten aktuell auf der Börsenstimmung. Mitte April hagelte es folglich quer über alle wesentlichen Aktienindizes und Sektoren Verluste.

Auffällig – und nicht ganz unerwartet – ist, dass jene Indizes und Sektoren, die sich in den Quartalen zuvor am stärksten entwickelt hatten, jüngst auch überproportional starke Kursrückgänge zu verzeichnen hatten (Nasdaq® 100 bzw. Informationstechnologie und zyklischer Konsum). Aber auch, wenn man sich den die Welt umspannenden MSCI® All Country World Index anschaut, erkennt man bei diesem den stärksten Einwochen-Verlust seit Oktober 2023 - allerdings mit einem Minus von nur etwas mehr als zwei Prozent.

Der "Schuldige" für diese Entwicklung ist leicht ausgemacht: Das alles ging einher mit den iranischen Angriffen auf Israel am letzten Wochenende und der Furcht vor einem israelischen Gegenschlag, der die Lage noch weiter eskalieren könnte.

Doch was ist in diesem Zusammenhang an den Kapitalmärkten in den diesbezüglich sensibelsten Veranlagungsvehikeln genau geschehen?

Europas Aktienindizes sind am Montag nach den iranischen Angriffen zunächst leicht angestiegen und die Ölpreis-Notierungen sind ein wenig zurückgefallen (!). Wie kann das sein? Dazu lässt sich nur spekulieren. Interpretieren kann man es aber zumindest mit den Tatsachen, dass – offensichtlich die Israelis selbst überraschend – (a) der "Iron Dome"-Schutzschirm der Raketenabwehr so stark ist, dass er selbst eine Unzahl an Flugkörpern nahezu vollständig abfangen kann und (b) auch eine ganze Reihe arabischer Staaten – allen voran Jordanien – mittels Unterstützung beim Abfangen von Flugkörpern gezeigt hat, dass ein Ausbreiten des Konflikts in der Region nicht gewünscht ist.

Des Weiteren darf nicht außer Acht gelassen werden, dass der Start in die Unternehmens-Berichtssaison zum ersten Quartal 2024 nicht ganz so friktionslos verlaufen ist wie es in den meisten Quartalen zuvor der Fall gewesen ist. Gerade einige der großen Player, wie etwa ASML, konnten so gar nicht an ihren "Lauf" der vorangegangenen Quartale anschließen. Und auch bei einigen großen US-Finanzinstituten blieben weitere Gewinnsteigerungen auf Basis der guten Margensituation teilweise aus. Vor diesem Hintergrund befürchten Marktteilnehmer:innen, dass sich dieser Trend in der laufenden Berichtssaison fortsetzen könnte und der Anteil positiver Überraschungen bei den Gewinnausweisen von den zuvor hohen Niveaus zurückgehen könnte.

Zu guter Letzt sei bemerkt, dass andauernde Wortmeldungen von Fed-Notenbankern, dass man auf die vom Markt so herbeigesehnten Leitzinssenkungen wohl noch ein wenig warten müsse – es wird weiterhin ein erster solcher Zinsschritt im September bzw. schon im Juni im Falle der EZB erwartet –, nicht zur Verbesserung des Marktsentiments beiträgt.

Apropos Sentiment: Das Sentiment zählte in den letzten Wochen zu jenen Indikatoren, die uns ein wenig zu hoch angestiegen waren und einen Rückschlag befürchten ließen. Nun haben wir per heute noch nicht die neuesten, in den USA erhobenen diesbezüglichen Umfragewerte parat, sehr wohl aber kann uns der RSI* einiges über das Ausmaß an überkaufter bzw. überverkaufter Situation im S&P 500® verraten. Und siehe da: Die überkaufte Marktsituation hat sich mit den jüngsten Verwerfungen in kürzester Zeit beinahe ins Gegenteil verwandelt. Der S&P 500® befindet sich diesbezüglich beinahe schon in einer überverkauften Phase.

Auf Einjahressicht bleiben wir vorläufig bei unseren zuletzt kommunizierten HALTEN-Empfehlungen für alle von uns gecoverten Indizes. In einigen Fällen würden die erwarteten Indexzuwächse zwar schon Kauf-Empfehlungen zulassen, eine entsprechende Empfehlungsänderung wollen wir jedoch nicht ausgerechnet in einer Woche tätigen, die derart viele geopolitische Ungereimtheiten offenlässt.

*) Der Relative-Stärke-Index (RSI) ist ein Momentum-Indikator, der in der technischen Analyse verwendet wird und das Ausmaß der jüngeren Preisänderungen misst, um überkaufte oder überverkaufte Zustände im Preis etwa einer Aktie oder eines Aktienindex zu bewerten. Der RSI ist ein oszellierender Indikator, der Werte im Bereich 0 bis 100 Prozent annehmen kann. Eine Divergenz zwischen Indikator und Kursbewegung kann auf eine möglicherweise bevorstehende Trendumkehr hinweisen.



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