Zwar wurde der Leitzins erneut gesenkt, gleichzeitig wurden aber die Aussichten für weitere Zinssenkungen im Jahr 2025 deutlich reduziert.
Marktüberblick | Aktuell 12/2024) | 1M (11/2024) | YTD1 (12/2024) | 1Y (12/2023) | 3Y (12/2021) |
ATX® | 3.589,88 | 0,53 % | 4,51 % 🟢 | 6,48 % | -4,85 % |
DAX® | 20.246,37 | 5,63 % | 20,86 % 🟢 | 20,86 % | 30,36 % |
EURO STOXX 50® | 4.942,58 | 3,43% | 9,31 % 🟢 | 8,64 % | 18,77 % |
S&P 500® | 6.050,61 | 2,66 % | 26,85 % 🟢 | 28,21 % | 30,95 % |
MSCI® World Top ESG Select 4.5% Decrement | 2.659,99 | 0,93 % | 14,49 % 🟢 | 14,88 % | 10,58 % |
MSCI® Europe Top ESG Select 4.5% Decrement | 1.997,52 | 3,66 % | 4,62 % 🟢 | 4,65 % | -1,60 % |
MSCI® North America Top ESG Select 4.5% Decrement | 3.472,67 | 0,23 % | 17,81 % 🟢 | 17,96 % | 14,81 % |
MSCI® Emerging Markets Top ESG Select 5% Decrement | 1.061,32 | 1,28 % | 9,93 % 🟢 | 10,71 % | -12,55 % |
MSCI® World Climate Change Top ESG Select 4.5% Decr. | 1.817,10 | 0,81 % | 18,99 % 🟢 | 19,43 % | 16,60 % |
DAX® 50 ESG (PR) EUR | 1.910,81 | 4,92 % | 13,93 % 🟢 | 13,74 % | 11,45 % |
VStoxx® | 14,57 | -20,08 % | 7,36 % 🟢 | 20,21 % | -33,71 % |
VIX® | 15,87 | -0,71 % | 27,47 % 🟢 | 29,23 % | -26,43 % |
EUR/USD Wechselkurs | 1,05 | -1,00 % | -4,96 % 🔻 | -3,71 % | -6,66 % |
Goldpreis | USD2.646,83 | 1,40 % | 28,30 % 🟢 | 31,06 % | 47,20 % |
Ölpreis | USD 73,19 | 0,49 % | -5,00 % 🔻 | -4,39 % | -0,45 % |
1 ... Year to date: seit Jahresbeginn; Quelle: Bloomberg; Stand: 17.12.2024, 18:00 Uhr
Die einkehrende Weihnachtsruhe wurde durch die jüngsten Äußerungen von Fed Chef Jerome Powell, der den Leitzins zwar senkte, die Erwartungshaltung der Marktteilnehmer auf zahlreiche weitere Senkungen 2025 im Ausblick jedoch enttäuschte, unterbrochen. Zuvor konnten einige Aktienindizes auch im Dezember neue Allzeithöchststände verbuchen.
In den letzten Wochen bewegten sich also die europäischen Aktienmärkte gemächlich weiter nach oben, während die US-Indizes zwischenzeitlich sogar etwas nachgaben. Die schwächeren Kursbewegungen spiegeln dabei die weiter abnehmenden Impulse durch den US-Wahlausgang wider. Trotz des Ausbleibens großartiger Kursanstiege wurden dennoch in einigen Fällen neue Allzeithöchststände auf Indexbasis erreicht. So auch im deutschen Leitindex. Der DAX konnte dabei – der schlechten Stimmung in der größten Volkswirtschaft der Eurozone zum Trotz – seine positive Entwicklung der letzten Wochen fortsetzen. Auf den ersten Blick lösen sich also die Börsenkurse immer mehr von den realwirtschaftlichen Entwicklungen. Letztere wurden jüngst wieder einmal durch die schwachen Ergebnisse des ifo Geschäftsklimaindex untermauert. Auf den zweiten Blick kann man aber auch auf den Gedanken kommen, dass in großem Stil Veranlagungen aus Frankreich abgezogen bzw. in vergleichbare Länder (und da fällt einem in erster Linie gleich Deutschland ein) umgeschichtet wurden. Schließlich erscheinen die aktuellen Probleme Frankreichs, das über eine schwache Konjunkturstimmung hinaus auch noch mit massiven Budgetproblemen bis hin zu einer schweren Regierungskrise aufwarten kann, durchaus noch größer als jene Deutschlands.
Und was ist weiter zu erwarten? Impulse durch Unternehmensmeldungen werden in den nächsten Wochen aufgrund der zu erwartenden weihnachtlichen Ruhe wohl Mangelware sein. Seitens Konjunkturindikatoren steht uns aber schon an den ersten Januartagen insbesondere aus den USA mit den ISM Einkaufsmanager-Stimmungsdaten und dem Arbeitsmarktbericht einiges ins Haus. In der zweiten Januarhälfte startet dann die Unternehmens-Berichtssaison zum vierten Quartal bzw. zum Gesamtjahr 2024. Darüber hinaus gestaltet sich die Lage insbesondere für Europa scheinbar schwierig. Nicht nur, dass die Wachstumsaussichten deutlich verhaltener sind als in den USA, das „America First“-Prinzip lässt vermuten, dass das Headline-/Newsflow-Risiko für Europas Börsen zunimmt. Die Kombination aus harten Worten, dem Damoklesschwert Handelszölle und globalen Konjunkturrisiken sollte das Aufwärtspotenzial begrenzen. Es sei jedoch angemerkt, dass potenzielle fiskalpolitische Interventionen innerhalb Europas nicht ausgeschlossen sind. So würde ein mögliches Stimuluspaket für die schwächelnde deutsche Konjunktur oder ein Rettungspaket für die unter die Räder gekommene Automobilbranche einen bedeutenden Schub für Aktien im Automobilsektor und der Zulieferindustrie auslösen. Deren Gewicht in namhaften Indizes wie dem DAX ist mit 20 % zwar mittlerweile historisch gering. Oftmals sind es aber genau solche Katalysatoren, die einer vermeintlichen Value-Trap, wie es der Automobilsektor seit längerem ist, zu neuem Wachstum verhelfen und damit auch den Gesamtmarkt stützen können.
In Anbetracht der aktuell hohen Indexstände und des zwar einerseits für die Märkte grundsätzlich positiven Inflations- und Zinstrends, der aber andererseits sehr wahrscheinlich voll eingepreist ist, bestätigt Raiffeisen Research seine Sichtweise, dass die Aktienentwicklung in den nächsten Monaten weniger stark nach oben gerichtet sein wird. Speziell die Upside-Szenarien für Europa sind von erheblichen Unsicherheiten geprägt. Im Basisszenario von Raiffeisen Research wird daher den US-amerikanischen Börsen ein attraktiveres Chancen-/Risikoverhältnis beigemessen, sodass auf die kommenden zwölf Monate eine tendenzielle Übergewichtung von US-Aktien gegenüber europäischen und chinesischen Werten empfohlen wird.
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