2019 war bisher ein gewinnbringendes Aktienjahr: Der ATX hat um 16,07 % zugelegt. Doch wie wird 2020? Die künftige Entwicklung der Aktienkurse ist eng mit den weiteren Aussichten für die Wirtschaft verknüpft. Und die haben sich zuletzt eingetrübt. Im Dezember senkte das Wifo die Wachstumsprognose für Österreich. Demnach soll das heimische Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2020 nur noch um 1,2 % statt der im Oktober vorausgesagten 1,4 % vorankommen.
„Das Wachstum der österreichischen Volkswirtschaft verlor zuletzt deutlich an Schwung“, erklärte das Wifo. Die zyklische Schwächephase des Welthandels dämpfe die Exporte und damit die Industriedynamik im Land. Stützend auf die Konjunktur würden sich die günstigen Finanzierungsbedingungen sowie eine robuste Konsumnachfrage auswirken.
Ungeachtet der schwächeren Wachstumsprognosen haben die Analysten von Raiffeisen Research zum Start in das Börsenjahr 2020 ihre Aktienquote wieder erhöht. Denn am bullishen Ausblick für das erste Halbjahr habe sich nichts geändert. Die Bodenbildung/Erholung der globalen Industrie befinde sich erst am Beginn. Demnach erwarten die Experten nach zwei Jahren fallender (Industrie-)PMIs im kommenden Halbjahr eine graduelle Verbesserung, welche historisch betrachtet stets eine gute Grundlage für Aktienmärkte bildete. Vor allem in Kombination mit einem vorerst weiterhin noch expansiven Zinsumfeld sollte dies stützen.
Politischen Geplänkeln werden wir uns auch heuer nicht gänzlich entziehen können, meint Raiffeisen Research. Drastische geopolitische Eskalationen dürften aber nicht zu den Agenden eines US-Präsidenten zählen – nicht in einem US-Wahljahr, so die Analysten. „Wir erhöhen daher die Gewichtung Aktien gegenüber Anleihen um 2 Prozentpunkte und würden künftige weitere kurzfristige Rücksetzer (Gewinnmitnahmen, politische Unsicherheit USA/Iran) für ein weiteres Aufstocken nützen“, lautet das Fazit von Raiffeisen Research.
Stützend wirkt sich die moderate Bewertung aus: Im internationalen Vergleich ist der ATX mit einem 2020er-KGV von 10,5 und einer Dividendenrendite für 2019 von 3,8 % sehr niedrig bewertet. Nach einem Gewinnrückgang von 5,8 % im Jahr 2019 dürften die Unternehmensgewinne im Jahr 2020 wieder moderat (um 5,7 %) zulegen. Grundsätzlich kann es aber in der aktuellen Situation nicht schaden, sich bei seinen Investments einen gewissen Sicherheitspuffer „einzubauen“, wie ihn beispielsweise Protect Aktienanleihen, Bonus-Zertifikateund Express-Zertifikate ermöglichen.
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