Gewinnmitnahmen bei den Big Techs

Gewinnmitnahmen bei den Big Techs

Die Aktienkurse von Apple & Co. reagierten größtenteils negativ auf die Quartalszahlen.

Die US-Technologieaktien befinden sich in einer gigantischen Blase und diese Blase ist vermutlich bereits geplatzt. Diese These vertrat David Einhorn vom Hedgefonds Greenlight Capital bereits im Herbst vergangenen Jahres. Der Starinvestor verwies unter anderem auf die „außergewöhnlichen Bewertungen“ vieler Technologieunternehmen und die hohe Marktkonzentration einiger Einzelwerte.

In der Tat ist das Gewicht der „Big Techs“ Alphabet (Google), Amazon, Facebook, Apple und Microsoft (GAFAM) mit ihrem Börsenwert von gemeinsam mehr als 9 Billionen Dollar enorm. Damit sind sie fast exakt doppelt so viel wert wie alle Unternehmen des EURO STOXX 50® zusammen. Wenn das Quintett Zahlen meldet, schauen Börsianer ganz besonders genau hin. Die Erwartungen sollten auch diesmal nicht enttäuscht werden. Die Quartalszahlen lagen teils deutlich über den Schätzungen der Analysten. Allerdings reagierten die Aktienkurse überwiegend negativ.

Doch der Reihe nach. Den Anfang machte Microsoft. Die hohe Nachfrage nach den Cloud-Angeboten ließen die Erlöse des Softwarekonzerns im abgelaufenen Quartal um 21 Prozent auf 46,2 Mrd. Dollar hochschnellen. Der Nettogewinn kam sogar überproportional um 47 Prozent auf 16,5 Mrd. Dollar voran. Obwohl damit die Erwartungen der Wall Street klar übertroffen wurden, gab die Aktie im Anschluss an die Bekanntgabe nach.

Ein ähnliches Bild gab es bei Apple, obwohl der Konzern den Umsatz um 36 Prozent auf 81,4 Mrd. Dollar gesteigert hat und sich damit Gerüchte, wonach die Nachfrage nach den aktuellen iPhone-Modellen zuletzt ins Stocken geraten sei, nicht bestätigt haben. Der Gewinn konnte sich sogar auf 21,74 Mrd. Dollar nahezu verdoppeln. Der Aktienmarkt blickt allerdings nach vorn und auch nach den Zahlen hing die Frage im Raum, wie gut sich Apple gegen die globalen Lieferengpässe unter anderem bei Halbleitern stemmen kann.

Facebook hat im vergangenen Quartal erneut massiv davon profitiert, dass sich die Werbeausgaben immer mehr ins Internet verlagern. Der Umsatz des weltgrößten Online-Netzwerks sprang um 56 Prozent auf gut 29 Mrd. Dollar, der Gewinn war mit 10,4 Mrd. Dollar doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Jedoch warnte Facebook-Chef Mark Zuckerberg, dass das prozentuale Wachstum im weiteren Jahresverlauf geringer ausfallen werde, weil man die frischen Zahlen im Gegensatz zum vergangenen Quartal mit bereits von der Corona-Krise beflügelten Geschäftszahlen aus dem Jahr 2020 vergleichen werde.

Zu den größten Kursverlusten kam es bei Amazon nach Vorlage der Zahlen, die Aktie gab um sieben Prozent nach. Der Umsatz lag zwar zum dritten Mal in Folge über der Marke von 100 Mrd. Dollar – konkret ging es um 27 Prozent auf 113,1 Mrd. Dollar nach oben. Zudem stieg der Nettogewinn um satte 50 Prozent auf 7,8 Mrd. Dollar. Wegen des Wegfalls der Corona-Beschränkungen in vielen Ländern rechnet Amazon in den Sommermonaten jedoch mit einem geringeren Wachstum und enttäuschte damit wohl so manchen Anleger.

Lediglich Alphabet hat die Börsianer restlos überzeugt. Angestiegene Online-Aktivitäten während der Pandemie feuern immer noch das Werbegeschäft der Google-Mutter an und bescherten dem Konzern neue Rekorde. So legten die Erlöse im zweiten Quartal um 57 Prozent auf noch nie erzielte 61,9 Mrd. Dollar zu. Der Gewinn kam sogar um 166 Prozent auf 18,53 Mrd. Dollar voran. Das war deutlich mehr als von Analysten im Vorfeld erwartet wurde.

Die überwiegend negativen Kursreaktionen auf die Zahlen dürften wohl in erster Linie Gewinnmitnahmen geschuldet sein. Schließlich sind die Kurse im bisherigen Jahresverlauf trotz der Warnungen von Experten wie Einhorn weiter gestiegen. Ein weiterer Risikofaktor ist die drohende Regulierung. Dies- und jenseits des Atlantiks versuchen Regierungen und Kartellbehörden die Marktmacht der Big Techs einzudämmen. Doch sollten Anleger im Hinblick auf eine mögliche Zerschlagung nicht nervös werden. Denn zerlegt in Einzelteile sind die GAFAM-Konzerne sicherlich noch deutlich mehr wert als die aktuellen Börsenwerte.

Insgesamt wurde in der Coronavirus-Krise deutlich, dass es sich beim Siegeszug der Technologiewerte nicht nur um ein zyklisches Phänomen handelt. Daher sollte es sich weiterhin lohnen, auf Apple und Co. zu setzen. Zumal die Bewertungen nicht überzogen sind. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse für das Jahr 2022 reichen von 19 bei Facebook bis hin zu 39 bei Amazon. Diese Werte sind angesichts des Wachstumstempos der Unternehmen völlig in Ordnung. Wer dennoch nicht volles Risiko gehen möchte, kann auf Teilschutz-Zertifikate zurückgreifen. Mit der 7,5 % Social Media Aktienanleihe, der unter anderem Facebook zugrunde liegt, hat Raiffeisen Centrobank ein passendes Produkt im Angebot.



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