ATX Top/Flop

ATX Top/Flop

Welche österreichischen Titel stechen heraus?

ATX-Kommentar

Der ATX blieb mit einer grundsätzlich guten Performance von +16 % im Jahr 2019 trotzdem hinter anderen Indizes wie STOXX Europe 600 (+24 %), DAX (+25 %), MSCI World (28 %, EUR) oder S&P 500 (+32 %, EUR) zurück, was vor allem dem geringen Technologieanteil des österreichischen Indexes zuzuschreiben ist. Inklusive Dividenden betrug die Indexperformance des ATX im Jahr 2019 19 %.

Top

S IMMO

Auch wenn die Aktie der S IMMO im Dezember leicht schwächelte, reichte es zum Erhalt der Top-Position 2019 im ATX mit einem Anstieg von 53 %. Immobilienbestandshalter wie S IMMO profitieren von einem anhaltend guten Umfeld, vor allem von den niedrigen Zinsen, die sich auch positiv auf die Bewertungen auswirken. Ende des Jahres 2019 kündigte S IMMO eine Kapitalerhöhung in Höhe von 10 % des Grundkapitals an, die bislang vom Markt gut verdaut wurde.

Wienerberger

Mit einer starken Dezember-Performance konnte die Wienerberger Aktie ihre Top-2 Position weiter ausbauen und schloss das Jahr mit +47 % ab. Zusätzlich zu einer weiterhin guten Baukonjunktur in West- und Osteuropa profitierte die Aktie von einem besseren Sentiment für Zykliker und einem Fokus auf hochwertige Unternehmen.

CA Immo

Die cashwirksame Gewinndynamik des Unternehmens war einer der Haupttreiber der CA IMMO Aktie, zusätzlich zum positiven Umfeld für Immobilienunternehmen in Folge der niedrigen Zinsen. Der deutsche Büroimmobilienmarkt profitierte von Mietsteigerungen und Aufwertungsgewinnen im gegenwärtigen Umfeld.

Flop

voestalpine

Gewinnwarnungen und Sonderabschreibungen belasteten die Aktienkursentwicklung (-5 %) von voestalpine im Jahr 2019. Die nach wie vor schwierige Lage der Automobilindustrie, Margendruck und Probleme mit den Werken in den USA sollten für die Ergebnisse weiterhin Gegenwind bedeuten. Zudem geht das Unternehmen von einer niedrigeren Dividende als im Vorjahr aus.

SBO

Die schwache Kursentwicklung der Aktie von SBO (-12 % in 2019) erklärt sich zum Großteil durch eine geringere Förderaktivität in den USA und auch einer niedriger als erwarteten Dynamik bei Offshore-Bohrungen.

FACC

Nach deutlicheren Kursrückgängen zu Beginn des Jahres (Abschreibung Airbus A380, Ausblick für 2019 lag unter den Markterwartungen) hat sich die Aktie in den letzten Monaten merklich von den Tiefs erholt. Allerdings litt der gesamte Sektor im Dezember unter dem Produktionsstopp der Boeing 737 MAX, was auch die Aktie der FACC belastete. Das Unternehmen stellte eine bessere Geschäftsentwicklung für das zweite Halbjahr des Geschäftsjahres gegenüber den ersten beiden Quartalen in Aussicht.

Am Österreich-Radar

Wir gehen von einer Stabilisierung der ökonomischen Leitindikatoren aus, was die Aktienmärkte weiter unterstützen sollte. Das österreichische Wirtschaftswachstum wird zwar für 2020 nur ähnlich den anderen Volkswirtschaften im Euroraum erwartet, aber dank ihres höheren Osteuropa-Geschäfts sollten die börsennotierten Unternehmen in Österreich auch vom überdurchschnittlichen Wachstum dort profitieren können. Der ATX handelt zu einem außergewöhnlichen Abschlag zu großen europäischen Indizes wie dem STOXX Europe 600 und ist auch im historischen Vergleich der letzten Jahre relativ günstig. Das Koalitionsabkommen der neuen österreichischen Regierung sieht einige kapitalmarktrelevanten Ziele vor, unter anderem eine Senkung der Körperschaftssteuer von 25 % auf 21 %, eine Reduktion der Einkommenssteuer in den unteren Klassen, eine Lockerung der Besteuerung von Kapitalzuwächsen und ein Streichen der Kapitalertragssteuer von Nachhaltigen Investmentprodukten sowie mögliche CO2-Steuern.



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