ATX® Marktkommentar
In den letzten wenigen Wochen zeigte sich der heimische Aktienmarkt leicht schwächer. Der Leitindex ATX® fiel von ca. 3.550 Punkten auf ca. 3.400 Punkte. Seit Jahresanfang zeigt die Marktentwicklung aber weiterhin ein deutliches Plus von 22 % und damit eine klar bessere Performance als andere europäische Märkte oder die US-Börse. Der ATX® Total Return Index, welcher auch Dividendenerträge berücksichtigt, erzielt im abgelaufenen Monat mit über 7.100 Punkten ein neues Allzeithoch.
Top/Flop-Aktien
Die Aktie der Österreichischen Post ist mit einem Kursplus von über 55 % seit Jahresbeginn der Top Performer im ATX® Index. Die anhaltend starke e-commerce Dynamik treibt das organische Paketwachstum und in den letzten beiden Quartalen konnte das Unternehmen durch die Ausweitung der Logistikinfrastruktur deutlich positive Skaleneffekte erzielen. Zusätzlich unterstützten verstärkte ESG-Initiativen des Unternehmens den Aktienkurs im ersten Halbjahr.
📈 OMV
Steigende Öl- & Gaspreise wirken sich positiv auf die Geschäftsentwicklung der OMV aus. Das strikte Angebotsmanagement der OPEC+ Staaten und die Erwartung einer konjunkturell bedingt steigenden Nachfrage in Folge gelockerter Pandemie-Restriktionen führten zuletzt zu einem Anstieg des Ölpreises der Sorte Brent auf ca. USD 75 je Fass. Das stellt das höchste Niveau seit Ende 2018 dar.
📈 AT+S
Die Ankündigung einer deutlichen Kapazitätsausweitung für die Produktion von Halbleitern wurde vom Markt sehr positiv aufgenommen. Zusätzlich zeigte das Unternehmen in den letzten Quartalen eine sehr gute Geschäftsentwicklung.
Der Versicherungssektor performte im heurigen Jahr unterdurchschnittlich. Dem schwachen Sektorumfeld konnte sich auch die Aktie der Vienna Insurance Group nicht entziehen. Die zuletzt präsentierte Strategie für die kommenden Jahre entsprach Großteils den Markterwartungen.
Steigende Altpapierpreise belasteten zuletzt die Profitabilität der Kartondivision, wodurch die Aktie zwischenzeitlich Schwäche zeigte. In den letzten Wochen erholte sich der Kurs jedoch wieder und bewegt sich nahe dem Allzeithoch bei ca. EUR 180.
Nach einem deutlichen Einbruch der Ölförderinvestitionen im Vorjahr um 20 % ist heuer nur eine verhaltene Erholung zu beobachten. Die Diversifikation der großen Ölunternehmen in Richtung Petrochemie und erneuerbare Energien belastet den mittel- bis langfristigen Ausblick für Ölförderinvestitionen.
Am Österreich-Radar
In der zweiten Julihälfte beginnt die Unternehmensberichtsaison für das abgelaufene erste Halbjahr. Generell spiegeln die Unternehmenskommentare ein robustes Wirtschaftsumfeld wider. Steigende Inputkosten können Großteils weitergegeben werden, Lieferkettenprobleme stellen jedoch Risiken dar. In Summe ist davon auszugehen, dass Geschäftsergebnisse den gegebenen Ausblicken für das Gesamtjahr entsprechen.
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