Aktienmärkte aktuell

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Öffnung der Wirtschaft treibt die Aktienmarkt-Erholung

Die Erholungsbewegung an den Aktienmärkten setzte sich auch jüngst munter fort. Damit haben wichtige Indizes sogar wieder einen beträchtlichen Teil der scharfen Korrektur in der Coronavirus-Krise gut gemacht. Zu Beginn waren es vor allem die Rettungsmaßnahmen der Regierungen bzw. Notenbanken und die zurückgehenden Neuinfektionsraten, die die Stimmung ins Positive drehten. In weiterer Folge verbreiteten aber die vielerorts stattfindenden Öffnungsschritte der Wirtschaft und Fortschritte im Hinblick auf mögliche Medikamente gegen COVID-19 Rückenwind an den Märkten.

Die Entwicklung in den Sommermonaten wird weiterhin stark vom Nachrichtenfluss rund um das Virus und seine Auswirkungen getrieben werden. Sollte es gelingen, die Wirtschaft noch breiter zu öffnen, ohne die Kontrolle über das Virus zu verlieren, so würde dies die Wahrscheinlichkeit einer konjunkturellen Erholung im zweiten Halbjahr und in Blickrichtung 2021 untermauern und die Investoren möglicherweise über die aktuell schwachen Daten hinwegsehen lassen. Das gilt auch für die Gewinnaussichten der Unternehmen, die sich in so einem Szenario mittelfristig wieder aufhellen dürften. Letztere zeigten sich wenig überraschend ebenfalls stark von der „Coronavirus“-Krise in Mitleidenschaft gezogen, was sich ebenfalls in der nun auslaufenden Berichtssaison gezeigt hat. Noch schlechter werden dann die Unternehmensergebnisse für das zweite Quartal ausfallen, wo der Großteil der Einschränkungen zeitlich zu verorten ist. Positiv hervorzuheben ist hingegen, dass sich die Bewertungsniveaus bei breiten europäischen Aktienbenchmarks durch die Krise vergünstigt haben. Laut Lehrbuch bieten niedrige Bewertungslevels zwar beim kurzfristigen Timing wenig Hilfe, dafür darf man in solchen Konstellationen aber mittel- und längerfristig auf nennenswerte Aktienmarkterträge hoffen.

Das weitere Öffnen der Wirtschaft und die gleichzeitige Kontrollierbarkeit der Pandemie wird weiterhin ein heikles Unterfangen bleiben. Zwischenzeitlich könnten sich die mittlerweile erholten Aktienmärkte dann auch durch das US-chinesische Säbelrasseln rund um Hongkong und die innenpolitischen Querelen in den USA beeindruckt zeigen. Gleichzeitig darf aber auch nicht außer Acht gelassen werden, dass sich viele Maßnahmen in der „Coronavirus“-Krise bislang als wirkungsvoll erwiesen haben, fieberhaft an Medikamenten geforscht wird und die im historischen Kontext tiefen Bewertungen mittel- und langfristig auch Chancen bieten könnten.

Volatilitäten (Volatilität = Schwankungsbreite von Basiswerten)

Der VSTOXX Index, welcher die in Optionen auf den EURO STOXX 50® eingepreiste Volatilität misst und als Indikator für die kurzfristig erwartete Schwankungsbreite gilt, fiel im Zuge der  Erholungstendenzen an den Aktienmärkten zuletzt auf die Stände von Ende Februar zurück und signalisiert somit eine merkliche Entspannung der Lage. Der Verlauf der Volatilität für längere Laufzeiten folgte einem ähnlichen Muster, aber in einem deutlich weniger stark ausgeprägten Ausmaß.



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