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Der Angriff der radikal-islamischen Palästinensergruppe Hamas auf Israel hat die Märkte zwar überrascht, zeigte aber bisher überschaubare Auswirkungen am Anleihen- und Aktienmarkt. An den Energiemärkten jedoch waren am Montag starke Ausschläge zu verzeichnen.
Der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte der wiedererstarkte Ölpreis ein Dorn im Auge sein. Schließlich ist die Inflationsrate in der Eurozone trotz deutlicher Entspannung in den vergangenen Monaten mit 4,3 Prozent noch weit von ihrem Zwei-Prozent-Ziel entfernt. Mit Spannung wird in dem Zusammenhang die Veröffentlichung des Protokolls der vergangenen Notenbanksitzung am 12. Oktober erwartet.
Auf der Pressekonferenz zur EZB-Ratssitzung am 14. September erläuterte Präsidentin Lagarde, dass einige Mitglieder für eine vorläufige Leitzinspause plädiert hätten. Die Diskussion dürfte recht kontrovers gewesen sein. Am Ende habe sich aber eine „solide Mehrheit“ für eine weitere Erhöhung um 25 Basispunkte gebildet. Derartige Meinungsverschiedenheiten unter den Notenbankern sprechen für eine für längere Zeit unveränderte Geldpolitik – das Phänomen ist an den Finanzmärkten inzwischen als „higher for longer“ bekannt.
Noch im September hat die EZB ihre Inflationsprognose erhöht und rechnet jetzt für 2024 mit einem Wert von über drei Prozent. Demgegenüber gab sich EZB-Chefin Christine Lagarde in einem Interview mit der Sonntagszeitung „La Tribune Dimanche“ vor wenigen Tagen betont gelassen. Die Inflation halte zwar an, aber sie lasse nach und gehe sogar stetig zurück, was „eine gute Nachricht“ sei.
Dass die Lohnentwicklung aus dem Ruder laufe, sei nach Ansicht Lagardes „im Moment“ nicht zu beobachten. Das Lohnwachstum werde dieses Jahr voraussichtlich bei 5,3 Prozent liegen, 2024 bei 4,3 Prozent und 2025 bei 3,8 Prozent. Dies stehe im Einklang mit einer Rückkehr der Inflationsraten auf zwei Prozent in den kommenden Jahren, meint Lagarde.
Die oberste Notenbankerin der Eurozone dürfte sich aber sehr wohl dessen bewusst sein, dass in einer Beschleunigung der Lohnzuwächse einer der größten Gefahren für eine dauerhafte Preisstabilität liegt. Schließlich sind die Arbeitsmärkte in vielen Ländern der Eurozone angespannt wie nie zuvor. Der Mangel an Arbeitskräften erzeugt Lohndruck.
Daneben gibt es weitere strukturelle Gründe, die für ein generell höheres Inflationsumfeld sprechen. Zum einen ist es keineswegs ausgemachte Sache, dass sich die jahrzehntelange Deflation der Warenpreise – bedingt durch die Globalisierung – fortsetzen wird. Zum anderen erzeugt der weltweite Kampf gegen den Klimawandel Preisdruck, zum Beispiel durch die Einbeziehung der Kosten externer Effekte wie Umweltschäden in die Verbraucherpreise. Beispielhaft seien hier die weitverbreiteten CO2-Steuern und -Abgaben genannt. Nicht von ungefähr wird in Notenbankkreisen dies- und jenseits des Atlantiks hinter vorgehaltener Hand bereits eine Anhebung des Zwei-Prozent-Inflationsziels diskutiert.
Im Kampf gegen die Inflation haben die Notenbanken also noch viel Arbeit vor sich – und auch Anleger sind weiterhin mit Herausforderungen konfrontiert. Angesichts dessen könnte die neue Inflationsschutz-Anleihe von Raiffeisen Zertifikate einen genaueren Blick wert sein. Denn bei dem Wertpapier ist im ersten Laufzeitjahr ein Fixkupon von 4,75 % vorgesehen. Danach gibt es mindestens 0,75 % p.a. und obendrauf die Inflationsrate der Eurozone – ein guter Schutz, sollte es zu neuen „Inflationsschocks“ wie 2022 kommen. Zudem sind Anleger keinen Marktrisiken ausgesetzt, da die Anleihe am Ende der Laufzeit zur Nominale zurückgezahlt wird.