Marktkommentar
Von den Tiefs Mitte März konnte sich der österreichische Aktienmarkt deutlich erholen. Der ATX stieg in den letzten Wochen um über 30 %. Im letzten Monat zeigten sich vor allem Aktien aus den zuvor negativ betroffenen Sektoren, wie Bankaktien oder das Cateringunternehmen Do & Co stark erholt. Ebenso am oberen Ende der Performanceliste in diesem Zeitraum stehen Aktien deren Geschäftsmodell von der aktuellen Krise weniger stark betroffen ist bzw. sogar positive Auswirkungen verzeichnet (Technologie, Verpackung).
Top / Flop
Mayr-Melnhof
Der Verpackungssektor profitiert von einem Nachfrageanstieg für Güter des täglichen Bedarfs und dem Zuwachs im Onlineshopping. Darüber hinaus unterstützen niedrige Altpapierpreise die Profitabilität im Kartonsegment.
Österreichische Post
Die Aktie weist ein relativ defensiveres Profil als andere Werte auf, obwohl sichtbar negative Effekte im Direct Marketing Segment spürbar sind. Die Steigerung im Onlinehandel unterstützt aktuell die Paketvolumina. Die Portopreiserhöhung und der Start des neuen Finanzdienstleistungsangebotes erfolgten planmäßig am 1. April.
Verbund
Trotz einer verhaltenen Prognose für das Geschäftsjahr 2020 hielt sich die Aktie von Verbund relativ gut. Als Grundlasterzeuger sollte der Versorger keine Absatzschwierigkeiten haben und das Unternehmen hat bereits mehr als 75 % seiner Jahresproduktion vor Beginn der Krise zu den höheren Preisen des Vorjahres vorverkauft.
Erste Group
Obwohl sich die Aktie der Erste Group im letzten Monat deutlich erholen konnte (ca. +25 %) liegt die Aktie noch immer am unteren Ende der Performanceliste. Die Aktie der Erste Group reagierte zuvor besonders stark auf die Ereignisse und die erwarteten negativen Auswirkungen niedriger Zinsen auf das Einlagengeschäft und die relativ hohe Ergebnissensibilität in Bezug auf höhere Risikokosten.
Do & Co
Durch den Shutdown der Luftfahrt (Airline Catering) und das Verbot von Eventveranstaltungen ist Do & Co im Zuge der Covid-19 Ausbreitung eines der am stärksten direkt betroffenen Unternehmen.
Schöller-Bleckmann
Der Einbruch des Rohölpreises trifft naturgemäß die Rohölförderindustrie. Der Aktienkurs litt unter der Erwartung einer deutlichen Reduktion der Investitionen der Ölförderunternehmen im aktuellen Umfeld.
Am ATX Radar
Die aktuell veröffentlichten Ergebnisse für das erste Kalenderquartal zeigen nur geringe Effekte der Restriktionen in Folge der Covid-19 Pandemie. Die meisten Unternehmen haben jedoch ihren zuvor gegebenen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020 aufgrund der aktuell hohen Unsicherheit zurückgezogen und werden erst zu einem späteren Zeitpunkt einen neuen Ergebnisausblick veröffentlichen. Viele Unternehmen haben auch die Hauptversammlung und damit den Beschluss der Gewinnausschüttung für das abgelaufene Geschäftsjahr auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Diese ist innerhalb von 12 Monaten nach Ende des Geschäftsjahres durchzuführen. Die diesbezügliche Frist wurde zuletzt von 8 auf nunmehr 12 Monate verlängert.
Alle Artikel: