ATX®-Kommentar
Seit Jahresbeginn hat der ATX®-Index in einem leicht negativen Marktumfeld rund 3 % abgegeben. Europäische Standardwerteindizes wie der STOXX® Europe 600 oder der DAX verloren mit 1-2 % etwas weniger, während US-Markt stabil blieb. Letzterer profitiert von einem leicht stärkeren USD und einer höheren Gewichtung von Technologiewerten, die sehr gute Ergebnisse berichten konnten.
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FACC
Da FACC keine Teile für das Flugzeug Boeing 737 MAX herstellt und der größte Kunde Airbus im Dezember einen neuen Auslieferungsrekord beim Airbus A320 verzeichnen konnte, kam es schon in den ersten Handelstagen zu deutlichen Kursgewinnen. Weiters konnte FACC mit dem Umsatzwachstum für die letzten vier Monate des Rumpfgeschäftsjahres positiv überraschen und der Kapitalmarkttag im Jänner bot etwas mehr Visibilität für die zukünftige Entwicklung.
S IMMO
Die stärkste Aktie des Jahres 2019 liegt auch im bisherigen Jahresverlauf im Spitzenfeld. Immobilienbestandshalter wie S IMMO profitieren von einem anhaltend guten Umfeld, vor allem von den niedrigen Zinsen, die sich auch positiv auf die Bewertungen auswirken. Die Mitte Jänner stattgefundene Kapitalerhöhung hat der Markt sehr gut verdaut und die Aktie konnte Ende des Monats, auch dank höherer Risikoaversität des Marktes, weiter zulegen.
CA Immo
Im Zuge der sehr guten Entwicklung des Immobiliensektors liegt auch die CA Immo Aktie unter den Spitzenwerten. Unternehmensspezifisch sind die Zinsersparnis durch die erfolgreiche Platzierung einer nachrangigen 7-jährigen Anleihe sowie Vorvermietungen eines Großprojektes in Prag positiv hervorzuheben.
Flop
OMV
Im Zuge der globalen Konjunktursorgen im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus fiel der Ölpreis deutlich von über USD 60 je Fass der Sorte Brent auf aktuell ca. USD 55. Dieser Preisrückgang gekoppelt mit Nachfragerisiken belastete den gesamten Ölsektor. Der Sektorindex zeigte im heurigen Jahr die schwächste Entwicklung. Die OMV-Aktie konnte sich dem negativen Sektorumfeld nicht entziehen.
Lenzing
Obwohl das Unternehmen stark in den Spezialfaserbereich und eine schlankere Wertschöpfungskette investieren will, litt die Aktie unter neuen Tiefstständen der Viskosepreise, die noch immer rund 50 % des Umsatzes bestimmen. Die schwache Marktlage führte gegen Ende des Monats schließlich zu einer Gewinnwarnung.
SBO
Zusätzlich zur schon länger geringen Förderaktivität in den USA und einer niedriger als erwarteten Dynamik bei Offshore-Bohrungen stieg Anfang des Jahres der Druck auf den Ölpreis, da die schwächere Wachstumsdynamik in China auf die Nachfrage drücken könnte. Somit landete SBO im Jänner auf dem letzten Platz in der ATX-Rangliste.
Am Österreich-Radar
Das Koalitionsabkommen der neuen österreichischen Regierung sieht einige kapitalmarktrelevanten Ziele vor. Allen voran die Senkung der Körperschaftssteuer von 25 % auf 21 %, eine Reduktion der Einkommenssteuer in den unteren Klassen, die angedachte Lockerung der Besteuerung von Kapitalzuwächsen und ein eventuelles Streichen der Kapitalertragssteuer nachhaltiger Investmentprodukte sowie mögliche CO2-Steuern. Österreichische Aktien zeigten bisher aber keine sichtbaren Kursreaktionen.
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