Die Entwicklung an den internationalen Aktienmärkten gestaltete sich in den Sommermonaten unterschiedlich. Während sich die europäischen Leitindizes mehr oder weniger seitwärts bewegten, konnten die US-Aktienindizes sogar neue Allzeithöchststände markieren. Besonders ragte dabei der technologielastige Nasdaq-100® Index hervor, der mittlerweile 20 % über den Ständen von vor der Coronavirus-Krise notiert. Zurückzuführen war dies auch auf die starke Performance der sehr großen Tech-Titel, die mit ihren Geschäftsmodellen sogar von den Auswirklungen der Pandemie profitiert haben (u.a. Trend zu „Home Office“ und „Online-Shopping“). Da diese Titel mittlerweile sehr hoch bewertet sind, wird die Gefahr von Rückschlägen nun deutlich größer. Auch eine Sektor-Rotation hinaus aus den „heißgelaufenen“ und hin zu jenen Aktien und Sektoren, die von der Krise stärker getroffen waren und noch jede Menge Aufholpotential haben, könnte sich in den kommenden Monaten einstellen.
Für eine mittelfristig weiterhin positive Börsenentwicklung spricht, dass sich die wirtschaftliche Lage zuletzt weiter verbesserte. Mit der Aussicht auf eine Impfung bzw. wirksame Medikamente gegen das Virus dürfte dann im Jahr 2021 eine Fortsetzung der konjunkturellen Erholung einsetzen. Große Unterstützung bietet in diesem Zusammenhang auch die ultraexpansive Geldpolitik der Notenbanken und die substanziellen Hilfspakete der Staaten. Die Summe dieser Faktoren sollte für eine Erholung der Unternehmensgewinne sorgen.
In den Herbst hinein könnte aber die weitere Börsenentwicklung kurzfristig wieder holpriger werden. Dafür spricht, dass die Monate September und Oktober historisch zu den schlechteren zählen. Des weiteren steht die Gefahr eines erneuten Anstiegs der Neuinfektionsraten und zwischenzeitlicher Gegenmaßnahmen im Raum. Zu guter Letzt geht auch der US-Präsidentschaftswahl in die heiße Phase und könnte solcherart für erhöhte Volatilität sorgen.
Volatilitäten (Volatilität = Schwankungsbreite von Basiswerten)
Der VSTOXX Index, welcher die in Optionen auf den EURO STOXX 50® eingepreiste Volatilität misst und als Indikator für die kurzfristig erwartete Schwankungsbreite gilt, ging Anfang September im Zuge der zwischenzeitlichen Abverkäufe an der Börse und der Aussicht auf einen Anstieg der Neuinfektionsraten im Herbst wieder nach oben. Der Verlauf der Volatilität für längere Laufzeiten folgte einem ähnlichen Muster.
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