Die Erholungsbewegung an den internationalen Aktienmärkten geriet zuletzt etwas ins Stocken. Einerseits kann vermutet werden, dass der zwischenzeitliche Rücksetzer ob der fulminanten Kursgewinne seit den Jahrestiefstständen im März ohnehin schon überfällig war. Andererseits kann der erneute Anstieg der COVID-19-Neuinfektionsraten klar als Einflussfaktor für die mitunter schwächeren Tage identifiziert werden. Mit letzteren erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass es wieder zu örtlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus kommt. Dies würde dann natürlicherweise auch wieder belastend auf die wirtschaftliche Erholung wirken.
Im Hinblick auf die Wirtschaftsdaten wurde zuletzt nämlich überwiegend Erfreuliches vermeldet. So verbesserten sich die Arbeitsmarktdaten in vielen Ländern und auch wichtige Vorlaufindikatoren, wie die Einkaufsmanagerindizes, haben sich substanziell erholt. Spannend wird in den kommenden Wochen auch zu beobachten sein, wie stark sich der Lockdown auf die Unternehmensgewinne ausgewirkt hat und welche Ausblicke für den Rest des Jahres gegeben werden. Da die Unternehmen ab Mitte Juli hier ihre Zahlen für das zweite Quartal vorlegen, werden diese jedenfalls noch voll im Eindruck der Schließungen zu der Zeit stehen.
Da auf absehbare Zeit mit ansteigenden Neuinfektionsraten zu rechnen ist könnte die Börsen-Bewegung in den ohnehin oft schwächeren Sommermonaten etwas holpriger ausfallen. Ein Risikoszenario ist, dass es wieder zu breitflächigeren Schließungen kommt. Nicht vergessen werden sollte aber auch, dass man im Umgang mit der Eindämmung des Virus mittlerweile viel an Erfahrung gewonnen hat und dass die Wirtschaftsdaten zuletzt bereits eine konjunkturelle Erholung signalisierten. Unterstützend wirken dabei natürlich auch die großen Rettungspakete seitens der Staaten und Notenbanken. Zu guter Letzt könnten dann auch wieder positive Nachrichten im Hinblick auf potenzielle Medikamente im Kampf gegen das Virus die Stimmung heben.
Volatilitäten (Volatilität = Schwankungsbreite von Basiswerten)
Der VSTOXX Index, welcher die in Optionen auf den EURO STOXX 50® eingepreiste Volatilität misst und als Indikator für die kurzfristig erwartete Schwankungsbreite gilt, tickte im Zuge des Anstiegs der Neuinfektionsraten wieder etwas nach oben. Der Verlauf der Volatilität für längere Laufzeiten folgte einem ähnlichen Muster.
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