Die Lage rund um die Invasion der Ukraine durch Russland hat sich über das Wochenende weiter zugespitzt. Zahlreiche EU-Staaten haben Waffenlieferungen an die Ukraine zugesagt. Russland wiederum hat seine Nuklearstreitkräfte in Alarmbereitschaft gesetzt.
Zugleich wurden umfangreiche Sanktionen gegenüber Russland verkündet. So werden von den USA und der EU selektiv russische Banken aus dem internationalen Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen, Länder wie Japan oder Südkorea haben sich diesen Maßnahmen angeschlossen. Zudem wird die russische Zentralbank (CBR) sanktioniert und damit effektiv der Zugriff auf die russischen Fremdwährungsreserven bei der EZB und der FED eingeschränkt. Während erstere Maßnahme wohl über Mail, Fax oder Drittländer (teilweise kostspielig und umständlich) umgangen werden kann, so sollte zweiteres sehr große Probleme verursachen und die russische Wirtschaft destabilisieren. Die russische Zentralbank wiederum hat vor kurzem verkündet keinerlei ausländische Verkaufsaufträge von russischen Wertpapieren zuzulassen.
Zahlreiche internationale Unternehmen werden aufgrund der Kriegshandlungen Russlands nun ebendieses verlassen. So hat z.B. BP am Wochenende den Verkauf seines 19,75 %-Anteils an Rosneft verkündet, welcher 50 % seiner Öl- und Gasvorkommen ausmacht und Abschreibungen von bis zu USD 25 Mrd. erfordert.
Vor diesem Hintergrund ist von einer deutlich höheren Volatilität an den Märkten auszugehen. Der russische Rubel verlor zuletzt gegenüber dem US-Dollar rund 30 % und markierte damit ein Allzeittief. An den russischen Aktienbörsen wurde der Handel jüngst gar komplett ausgesetzt, während die Westmärkte abermals deutlich unter Druck gerieten. Insgesamt bleibt die Lage unserer Ansicht nach hoch angespannt. Das gilt insbesondere für die Konfliktlage, aber auch für die Finanz- und Kapitalmärkte. Einziger Lichtblick sind die aufgenommenen Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland an der ukrainisch-weißrussischen Grenze. Bis auf Weiteres dominieren aus unserer Sicht aber klar die Abwärtsgefahren an den Aktienmärkten.
Marktüberblick | Aktuell (02/2022) | 1M (1/2022) | YTD1 (02/2022) | 1Y (02/2021) | 3Y (02/2019) |
| ATX® | 3.388,98 | -13,18 % | -12,23 % 🔻 | +12,53 % | +11,45 % |
| DAX® | 14.461,02 | -7,42 % | -8,96 % 🔻 | +4,89 % | +25,58 % |
| EURO STOXX 50® | 3.924,23 | -7,11 % | -8,87 % 🔻 | +7,91 % | +18,98 % |
| S&P 500® | 4.373,94 | -3,80 % | -8,47 % 🔻 | +14,77 % | +57,08 % |
 MSCI® World Top ESG Select 4.5% Decrement | 2.186,38 | -4,98 % | -11,32 % 🔻 | +8,97 % | +31,89 % |
| MSCI® Europe Top ESG Select 4.5% Decrement | 1.877,75 | -4,50 % | -9,91 % 🔻 | +11,17 % | +27,51 % |
| MSCI® North America Top ESG Select 4.5% Decrement | 2.752,32 | -4,82 % | -11,33 % 🔻 | +12,08 % | +40,85 % |
| MSCI® Emerging Markets Top ESG Select 5% Decrement | 1.163,26 | -3,61 % | -4,70 % 🔻 | -5,00 % | +15,53 % |
| DAX® 50 ESG (PR) EUR | 1.585,54 | -8,34 % | -9,29 % 🔻 | +1,51 % | +14,99 % |
| VStoxx® | 35,29 | +46,51 % | +83,17 % | +31,38 % | +159,74 % |
| EUR/USD Wechselkurs | 1,12 | -0,46 % | -0,94 % 🔻 | -7,09 % | -1,34 % |
| Goldpreis | USD 1.908,99 | +6,02 % | 5,20 % 🟢 | +10,09 % | +45,36 % |
| Ölpreis | USD 100,99 | +11,77 % | 27,32 % 🟢 | +52,71 % | +52,95 % |
1 ... Year to date: seit Jahresbeginn; Quelle: Bloomberg; Stand: 28.02.2022, 18:00 Uhr
← zur Übersicht Monatsmagazin
