"Politische Börsen haben kurze Beine“, heißt zwar ein bekanntes Börsensprichwort. Das bedeutet, dass Ereignisse auf politischer Ebene kurzfristig zwar für große Kursbewegungen sorgen können, langfristig aber so gut wie unbedeutend sind. Denn wie sich Märkte und einzelne Aktien entwickeln, hängt von vielen weiteren Faktoren wie den Zinsen oder den Unternehmensgewinnen ab.
Auch mit Blick auf die US-Präsidentschaftswahlen, die am 5. November stattfinden, müssen sich Anleger eigentlich keine großen Sorgen machen. Denn ein Blick in die Historie zeigt, dass der amerikanische Leitindex S&P 500 von 24 Wahljahren 20 mit positiven Vorzeichen abgeschlossen hat. Aber natürlich kann es je nach Wahlausgang und Politik des künftigen Präsidenten durchaus größere Gewinner und Verlierer innerhalb der einzelnen Branchen und auch auf Unternehmensebene geben.
Infolge des gescheiterten Attentats auf Donald Trump rechnen die Märkte mehr und mehr mit einem Sieg des republikanischen Spitzenkandidaten und setzen damit auf einen „Reagan-Effekt“. Zur Erinnerung: 1984 hat Reagan nach einem vereitelten Attentat wenige Jahre zuvor einen der deutlichsten Wahlsiege der Geschichte eingefahren. Auch die neuesten Prognosen deuten einen „Erdrutschsieg“ an.
Besonders relevant wäre auch das Ergebnis im Kongress. Sollten die Republikaner beide Kammern gewinnen, wäre dies wohl das bevorzugte Ergebnis der Wall Street und würde potenziell Rückenwind für die einschlägigen Trump-Aktien bedeuten. Es ist anzunehmen, dass Trump dann seine knallharte, protektionistische „America First“-Agenda fortsetzen wird.
Unter dieser Prämisse dürften insbesondere Finanztitel zu den Gewinnern gehören. Denn Trump will Kapitalvorschriften für Banken lockern und das Kartellrecht aufweichen. Außerdem steht auch Deregulierung im Finanzsektor auf seiner Agenda. Das würde Fusionen und Akquisitionen erleichtern und somit das Geschäft der Finanzinstitute ankurbeln.
Ein weiterer möglicher Profiteur ist die Stahlindustrie, die Trump stärker vor der ausländischen Konkurrenz abschirmen will. Auch klassische Energietitel könnten wieder in den Fokus rücken, da die Republikaner der Branche seit jeher wohlwollend gegenüberstehen. Es ist davon auszugehen, dass der Wechsel von fossilen zu alternativen und nachhaltigen Energiequellen unter Trump deutlich gebremst würde.
Da Trump angekündigt hat, rekordhohe Mittel zur Verfügung zu stellen, um Polizisten einzustellen und die Polizei besser auszurüsten, gehören auch die Themenbereiche Innere Sicherheit und Strafverfolgung zu den Feldern, welche sich Anleger genauer ansehen sollten. Auch für die Anbieter von Cybersecurity-Lösungen wäre in dem Zusammenhang mit einem Schub für das Geschäft zu rechnen.
Verlierer wären hingegen Aktien aus dem Bereich Erneuerbare Energien und jene Unternehmen, die stark aus China importieren – Trump hat bereits durchblicken lassen, die Einfuhrzölle auf Güter aus dem Reich der Mitte massiv zu erhöhen.
Was die Tech-Branche betrifft, sind die Folgen unklar. Potenziell negative und positive Impulse durch Trumps Wahlprogramm dürften sich aus heutiger Sicht die Waage halten. Es fällt aber auf, dass sich in letzter Zeit auch immer mehr Vertreter der Technologiebranche öffentlich auf die Seite des früheren Präsidenten schlagen.
Aufgrund der hohen Bewertungen im dem Sektor kann es für Anleger sicherlich nicht verkehrt sein, mit Sicherheitspuffer zu arbeiten. Dazu geeignet ist beispielsweise die 11 % US-Technologie Plus Aktienanleihe, die Raiffeisen Zertifikate ab 18. Juli in die Zeichnung gibt. Sie wird am Rückzahlungstermin im August 2026 zu 100 % des Nominalbetrags zurückgezahlt, wenn der Schlusskurs jeder einzelnen der drei zugrundeliegenden Aktien – Apple, Microsoft und Nvidia – am Laufzeitende über der Barriere von 60 % des jeweiligen Basispreises notiert (Beobachtung nur am Letzten Bewertungstag). Der Fixzinssatz von 11 % wird – unabhängig von der Entwicklung der zugrundeliegenden Aktien – in jedem Fall ausgezahlt.
Noch bis 31. Juli ist zudem das Nvidia Express 2 in Zeichnung, das sich insbesondere in Erwartung einer Seitwärtsbewegung der Aktie eignet. Es bietet eine jährliche Ertragschance von 12,5 Prozent sowie die Möglichkeit einer vorzeitigen Rückzahlung. Liegt der Basiswert an einem der jährlichen Bewertungstage auf oder über dem jeweiligen Auszahlungslevel, erfolgt die (vorzeitige) Rückzahlung inklusive einer Verzinsung von 12,5 Prozent pro Jahr. Notiert der Basiswert am Laufzeitende unter der Barriere, kommt es zur Aktienlieferung; der Wert der gelieferten Aktien wird dann deutlich unter dem Nominalbetrag des Zertifikats liegen.