Die Europäische Zentralbank hat auf ihrer jüngsten Sitzung den Leitzins um 50 Basispunkte angehoben. Dieser Schritt war von den meisten Experten bereits erwartet worden. Schließlich haben die Währungshüter der Inflation den Kampf angesagt. Die Teuerung in der Eurozone hat sich im Februar zwar den vierten Monat in Folge abgeschwächt. Doch mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat liegt die Inflation noch immer auf einem recht hohen Niveau. Im Jänner lag die Rate zwar noch bei 8,6 Prozent, Volkswirte hatten aber mit einem deutlicheren Rückgang auf 8,3 Prozent gerechnet.
Wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mitteilte, stiegen die Preise im Februar im Monatsvergleich um 0,8 Prozent. Die Kernjahresinflationsrate, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, kletterte überraschend auf 5,6 Prozent. Das ist Rekordniveau. Getrieben wird die Gesamtinflation vor allem durch gestiegene Preise für Lebens- und Genussmittel. Der Anstieg der Energiepreise schwächte sich hingegen erneut ab.
Damit zeigt sich ganz deutlich: Das Preisziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von mittelfristig zwei Prozent wird weiterhin klar überschritten. Die Notenbank hat nun mit insgesamt sechs Zinsschritten gegen die hohe Inflation angekämpft. Doch der Zinsgipfel ist womöglich auch damit noch nicht erreicht. Zumindest deuten darauf die Aussagen von EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann hin. Der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank fordert als erklärter Anhänger einer strikten Geldpolitik, das Zinsniveau auch bei den kommenden drei Sitzungen um jeweils 50 Basispunkte anzuheben. Erst ab einem Zinssatz für die Einlagefazilität („Einlagenzins“) von vier Prozent – aktuell sind es drei Prozent – würde man ein restriktives Zinsniveau erreichen, bei dem die Wirtschaft gebremst wird.
Welchen Einfluss die jüngsten Ereignisse im US-Bankensektor haben werden, bleibt abzuwarten. Nachdem mit der Silicon Valley Bank (SVB) und der Signature Bank zwei Geldinstitute in Schieflage gekommen waren, sahen sich die USA zu einem Not-Rettungspaket gezwungen. Finanzministerin Janet Yellen, Notenbankchef Jerome Powell und die US-Einlagensicherung FDIC gaben in einer gemeinsamen Stellungnahme bekannt, alle Einleger der betroffenen Banken würden vollständig geschützt und könnten auf ihr gesamtes Geld zugreifen. Zudem wurde von der Fed ein neues Programm ins Leben gerufen, im Zuge dessen Geschäftsbanken Anleihen und andere Wertpapiere bei der Fed zum Nennwert hinterlegen können, um an Kredite zu gelangen.
Im Zuge der Maßnahmen sind die US-Anleiherenditen deutlich gefallen, was auch auf Europa abgefärbt hat. Dennoch macht sich das insgesamt erhöhte Zinsniveau weiterhin in Form verbesserter Konditionen bei Zertifikaten bemerkbar. Insbesondere die Zeichnungsprodukte der Bonus&Sicherheit-Serie von Raiffeisen Zertifikate warten aktuell mit attraktiven Fixkupons und recht großzügigen Sicherheitspuffern auf.
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