Aktienmärkte aktuell - Corona Special

Aktienmärkte aktuell - Corona Special

Sinkende „Corona“-Neuinfektionen verhelfen den Aktienmärkten zu einer spürbaren Erholungsbewegung

Die „Coronavirus“-Krise sorgt an den Aktienmärkten nach wie vor für ein Wechselbad der Gefühle. Nach dem historisch schnellsten Erreichen einen Bärenmarktes und Kursrückgängen von in der Spitze 35 % beim US-Leitindex S&P 500 oder gar 40 % bei der Eurozone-Benchmark Euro STOXX 50® konnten sich die Aktienmärkte rund um den Erdball zuletzt wieder merklich von den Tiefstständen erholen. Dass das aktuelle Umfeld von hoher Unsicherheit geprägt, ist dokumentieren auch die Volatilitätsindizes, welche die von den Investoren erwartete Schwankungsbreite bei Aktien widerspiegeln. Diese „Angstbarometer“ notieren nach wie vor auf hohen Niveaus, wenngleich man sich auch hier mittlerweile von den in der Panik erreichten Ständen signifikant entfernt hat.

Die Lehren aus den letzten Krisen haben die Notenbanken in einem atemberaubenden Tempo in der aktuellen angewandt. Mit in Summe 62 (!) Zinssenkungsschritten rund um den Globus und der Erweiterung oder der Wiederaufnahme von Wertpapierankaufprogrammen in ungeahntem Ausmaß hat man proaktiv auf die Verspannungen in den einzelnen Marktsegmenten reagiert, um Liquiditätsengpässe und eine Kreditklemme so gut wie möglich hintanzuhalten. Dasselbe gilt für die Regierungen, die mit großvolumigen Garantien und Hilfsprogrammen nachhaltigen Schaden von der Wirtschaft abhalten wollen. Dennoch werden die ökonomischen Daten aufgrund des „globalen Stillstands“ in der nächsten Zeit verheerend ausfallen. Einen Vorgeschmack dafür lieferten die starken Rückgänge bei wichtigen Konjunkturvorlaufindikatoren oder die in die Höhe schnellenden Arbeitslosenzahlen bereits.

Für die weitere Wirtschafts- und Aktienmarktentwicklung ist nun wesentlich, wann und wie man die Pandemie in den Griff bekommt und somit schrittweise zu einem Normalbetrieb zurückkehren kann. Daher haben weiter zurückgehende Neuinfektionsraten und neue effektive und wirtschaftlich schonendere Gegenstrategien das Potenzial, die Stimmung nachhaltig wieder ins Positive zu drehen. Da diese aber noch nicht klar sichtbar sind und im Kampf gegen das Virus immer wieder auch Rückschläge drohen, bleibt es wohl vorerst turbulent an den Börsen. Festzuhalten ist aber auch, dass mit den bereits angefallenen Rückschlägen gemäß Analysten eine „normale Rezession“ in den Kursen reflektiert ist und gleichsam die Bewertungen wieder deutlich günstiger geworden sind. Letztere lassen laut Lehrbuch auf überdurchschnittliche Aktienmarkterträge auf mittel- und längerfristige Sicht hoffen.

Volatilitäten (Volatilität = Schwankungsbreite von Basiswerten)

Der VSTOXX Index, welcher die in Optionen auf den EURO STOXX 50® eingepreiste Volatilität misst und als Indikator für die kurzfristig erwartete Schwankungsbreite gilt, zog im Zuge der Panik Mitte März massiv an und erreichte historische Rekordstände und damit sogar höhere Levels als rund um die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers. Im Zuge der Erholungstendenzen an den Aktienmärkten kam auch der VSTOXX zuletzt merklich zurück und signalisierte somit eine leichte Entspannung der Lage. Der Verlauf der Volatilität für längere Laufzeiten folgte einem ähnlichen Muster, aber in einem deutlich weniger stark ausgeprägten Ausmaß.



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