Aktienmärkte kompakt
Die internationalen Aktienmärkte zeigten sich im September von ihrer freundlichen Seite, zuletzt sorgten allerdings schwache Wirtschaftsdaten und neue Strafzölle der USA für Kursrückgänge. Dennoch notiert etwa der deutsche DAX seit Jahresbeginn aktuell fast 13 % im Plus, währenddessen der breite US-Aktienmarkt gemessen am S&P 500 über 15 % zulegte. Die Gewinnmitnahmen vom August wurden zwischenzeitlich aufgeholt, was einerseits auf das leichte Tauwetter im US-chinesischen Handelskonflikt zurückzuführen war, zusätzlich erweist sich aber die Geldpolitik der großen Notenbanken nach wie vor als großer Unterstützungsfaktor. So senkte die US-Notenbank zuletzt das zweite Mal in Folge den Leitzinssatz um 25 Basispunkte und der scheidende EZB-Präsident Draghi beendete seine Amtszeit mit einer Senkung des Einlagesatzes und dem erneuten Start des Anleihekaufprogramms. Während die Lage in den Handelskonflikten wie auch die wieder angestiegene Unsicherheit über einen möglichen ungeregelten Brexit die Märkte in den vergangenen Tagen verunsichert hat bleibt die Geldpolitik ein eher unterstützender Faktor.
Ab Mitte Oktober werden nun die Quartalsergebnisse der Unternehmen wieder die Richtung mitbestimmen. Zusätzlich rücken die wichtigen Wirtschaftsindikatoren in den Vordergrund, welche zuletzt merklich nach unten tendierten. Von einer Stabilisierung der Wirtschaftsdynamik wird es wohl auch abhängen, ob die heurige Aktienrally noch Luft nach oben hat.
Volatilitäten (Volatilität = Schwankungsbreite von Basiswerten)
Der V-STOXX Index, welcher die in Optionen auf den EURO STOXX® 50 eingepreiste Volatilität misst und als Indikator für die kurzfristige erwartete Schwankungsbreite gilt, notiert aktuell wieder im Bereich der Spitzewerte vom August, d.h. auf einem Niveau von über 20%. Die gepreiste Volatilität für längere Laufzeiten zeigte im letzten Monat nur eine kleine Bewegung nach oben.
ATX-Kommentar
Mit einem KGV von ca. 10-11 für 2019 und 2020 liegt die Bewertung des ATX merklich unter dem historischen Schnitt von ca. 12,5. Damit zeigt sich der österreichische Markt gegenüber anderen Indizes, welche ca. auf historischen Durchschnittsniveaus oder leicht darüber bewertet sind, generell attraktiver. Der Bewertungsabschlag zum breiten StoxxEurope 600 Index beträgt zurzeit über 25 %.
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