Inflationsrisiken „nach oben gerichtet“

Inflationsrisiken „nach oben gerichtet“

Auch nach der achten Zinserhöhung durch die EZB ist die Inflation noch nicht gebändigt. Schutzmöglichkeiten für Anleger bleiben gefragt.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrer jüngsten Sitzung am 15. Juni die Zinsen erneut angehoben, und zwar um einen Viertelprozentpunkt. Der Leitzins liegt nun somit bei vier Prozent, der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, bei 3,5 Prozent. Das ist bereits die achte Zinserhöhung in Folge, seit die EZB vergangenen Juli nach sechs Jahren die Nullzinsphase in der Eurozone beendet hat. Damit versuchen die Währungshüter um Notenbankchefin Christine Lagarde, die aus dem Ruder gelaufene Inflation wieder zu bändigen.

Diese lag im Mai bei 6,1 Prozent. Die Inflation in der Eurozone ist damit spürbar gefallen. Die Jahresrate lag im April noch bei 7,0 Prozent. Trotz des Rückgangs wird das Inflationsziel der EZB von mittelfristig zwei Prozent nach wie vor deutlich überschritten. Laut dem Chef der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, sind „die Inflationsrisiken nach oben geneigt“. Er sprach auf einer Podiumsdiskussion davon, dass „entschlossenes geldpolitisches Handeln“ entscheidend sei, um den „Risiken einer anhaltenden Inflation entgegenzuwirken“. Weitere Zinsanhebungen sind daher zu erwarten.

Rückläufige Tendenzen sind bei der Inflation zwar auch in Österreich zu beobachten. Die Teuerung liegt hierzulande jedoch deutlich höher als im Euroraum. Die auf europäischer Ebene harmonisierte Inflationsrate für Mai lag laut Statistik Austria bei 8,8 Prozent, und somit um 2,7 Prozentpunkte über dem Niveau der Eurozone. Im April lag die Jahresrate noch bei 9,4 Prozent und somit ebenfalls deutlich über dem Niveau des Euroraums.

Laut Birgit Niessner, Leiterin der Volkswirtschaftlichen Hauptabteilung der Nationalbank (OeNB), gibt es für die deutlich höhere Inflation in Österreich ein Bündel von Ursachen. Der hauptsächliche Beitrag für die Teuerung stamme von Dienstleistungen, im Besonderen der Gastronomie, und den Energiepreisen. Die aktuell sinkenden Großhandelspreise kommen langsamer bei den Endverbrauchern an als in anderen Ländern, so die Volkswirtin. Unter anderem liege das an den längeren Bindungen bei Energieverträgen. Bei Dienstleistungen seien die Preise um gut drei Prozentpunkte, in der Gastronomie sogar um sechs Prozentpunkte stärker gestiegen als im Euroraum. Dazu komme, dass Dienstleistungen im heimischen Warenkorb höher gewichtet sind als in anderen Ländern.

Besonders stark war in Österreich mit durchschnittlich 15,1 Prozent im Mai einmal mehr der Anstieg der Preise für Wohnen, Wasser und Energie. Dadurch wurde die Inflationsrate mit 2,86 Prozentpunkten beeinflusst und blieb damit der wichtigste Treiber der Inflation im Jahresvergleich. Während man in österreichischen Restaurants und Hotels durchschnittlich 13,6 Prozent mehr zahlte als vor einem Jahr, stiegen die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke hierzulande durchschnittlich um 12,3 Prozent. Milch, Käse und Eier waren im Schnitt 16,8 Prozent teurer, Brot und Getreideerzeugnisse kosteten 14,6 Prozent mehr. Im Freizeitbereich fallen Pauschalreisen auf, die im Schnitt um 17,8 Prozent teurer geworden sind.

Angesichts dieser Zahlen ist klar, dass die Auswirkungen der Inflation wirklich jeden treffen. Anleger haben die Möglichkeit, sich mit bestimmten Zertifikaten einen Schutz für das Ersparte ins Depot zu holen. Dazu ist beispielsweise die Europa Inflations Bonus & Sicherheit-Serie von Raiffeisen Zertifikate geeignet. Zwei der beliebten Papiere sind soeben in Zeichnung gegangen: Das Europa Inflations Bonus & Sicherheit 21 läuft drei Jahre und ist mit einem Zinssatz von 2,5 Prozent p.a. ausgestattet. Dazu kommt ein Kupon in Höhe der Inflationsrate der Eurozone. Eine Obergrenze ist nicht vorgesehen. Beim Europa Inflations Bonus & Sicherheit 22 erhalten Anleger in den ersten beiden Jahren einen Kupon von 9,0 % p.a. fix, ab dem dritten und bis zum fünften Laufzeitjahr entspricht der Zinssatz nach der Inflationsrate. Die Barrieren bei beiden Zertifikaten liegen bei 49 % des Startwerts des Euro Stoxx 50®.

 



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