Die Entwicklung an den internationalen Aktienmärkten gestaltete sich im September durchwachsen. Die wichtigen Börsenbarometer rund um den Erdball verloren dabei in Summe etwas an Terrain. Zwischenzeitlich am stärksten traf es die Internet-Titel, welche in den Monaten davor aufgrund der Euphorie rund um die Themen „Online-Shopping“ und „Home Office“ allerdings schon heißgelaufen waren. Auf die Stimmung drückten die in vielen Regionen wieder bedenklich ansteigenden COVID-19-Infektionsraten, welche die Gefahr stärkerer Eindämmungsmaßnahmen erhöhten.
Letztere würden in weiterer Folge dann auch wieder ein Fragezeichen hinter die jüngst sichtbaren Erholungstendenzen der Gesamtwirtschaft setzen. Immerhin kann anhand der aktuellen Indikatoren aber weiterhin klar darauf geschlossen werden, dass die wirtschaftliche Erholung auf Kurs ist. Das zweite große Thema, das derzeit die Märkte mitbewegt, ist der US-Präsidentschaftswahlkampf. Hier sorgte Präsident Trumps Corona-Virus-Ansteckung und seine rasche Genesung für Schlagzeilen. Des Weiteren lotet der Markt derzeit auch die Chancen der beiden Kandidaten auf einen Sieg im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Wirtschaft und die einzelnen Branchen aus. Im Fokus stehen dabei insbesondere auch die Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten für ein weiteres massives Konjunkturstützungsprogramm. Präsident Trump „enttäuschte“ die Aktienmärkte hier zuletzt mit der Aussage, erst nach den Wahlen über die Thematik verhandeln zu wollen. In den Herbst hinein könnte sich die Nachrichtenlage und damit auch das Kursverhalten an den Börsen angesichts ansteigender Corona-Virus-Zahlen und des Finishs im US-Wahlkampf abermals als volatil erweisen.
Mit Blickrichtung 2021 sprechen dann aber wieder zahlreiche Einflussfaktoren für eine grundsätzlich konstruktive Börsenentwicklung. So dürfte sich mit der Aussicht auf eine Impfung bzw. wirksame Medikamente gegen das Virus eine Fortsetzung des wirtschaftlichen Aufschwungs vollziehen. Starke Unterstützung bieten in diesem Zusammenhang auch die ultraexpansive Geldpolitik der Notenbanken und mögliche weitere Hilfspakete der Staaten. Dies alles dürfte dann auch in eine merkliche Verbesserung der Unternehmensgewinne im Jahr 2021 münden.
Volatilitäten (Volatilität = Schwankungsbreite von Basiswerten)
Der VSTOXX Index, welcher die in Optionen auf den EURO STOXX 50® eingepreiste Volatilität misst und als Indikator für die kurzfristig erwartete Schwankungsbreite gilt, bewegte sich im September in einer breiteren Seitwärtsspanne auf insgesamt höheren Levels als in den Sommermonaten. Das ist sicherlich den ansteigenden COVID-19-Neuinfektionsraten und dem anstehenden US-Präsidentschaftsentscheid zuzurechnen. Die Volatilität für längere Laufzeiten ging jedoch im gleichen Zeitraum etwas zurück. Dies macht insofern Sinn, als die zuvor genannten Risiken eher als kurzfristig einzuordnen sind.
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