Aktienmärkte aktuell

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Coronavirus nach wie vor im Fokus, US-Präsidentschaftswahl wirft erste Schatten voraus

Die Entwicklung an den internationalen Aktienmärkten gestaltete sich in den Sommermonaten bislang holprig. Einerseits liegt auf der Hand, dass nach den fulminanten Kursgewinnen seit den Jahrestiefstständen im März ein Durchschnaufen überfällig war. Andererseits bedeuten die nach wie vor sehr hohen COVID-19-Neuinfektionsraten, dass die Entwicklung der Pandemie nach wie vor größere Risiken birgt. Zusätzlich auf die Stimmung drückten zuletzt „Tweets“ von Präsident Trump, der eine Verschiebung der US-Wahl ins Spiel brachte. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit für so ein Szenario äußerst gering ist und der US-Präsident auch gleich wieder zurückruderte, so sorgten diese Wortmeldungen für Verunsicherung an den Börsen. In jedem Fall war es eine eindrückliche Erinnerung daran, dass der US-Wahlkampf nun in die heiße Phase geht.

Im Hinblick auf die Wirtschaftsdaten setzte sich der erfreuliche Trend einer Erholung im Wesentlichen fort. Auch die Berichtssaison zum zweiten Quartal brachte leichte Unterstützung. So zeigten die gemeldeten Unternehmensergebnisse zwar wie zu erwarten war vielfach markante Gewinnrückgänge, allerdings konnten die Unternehmen mehrheitlich die in sie gestellten Analysten-Erwartungen übertreffen. Fast auf allen Linien stark fielen die Ergebnisse der Technologieriesen aus, die durch die in der Krise ausgelösten Verhaltensänderungen (u. a. Trend zu mehr Home Office und Online Shopping) teilweise massiv profitieren konnten.


Da auf absehbare Zeit mit hohen Neuinfektionsraten zu rechnen ist und auch der US-Wahlkampf turbulent verlaufen dürfte, könnte es an den internationalen Börsen auch im Rest des Jahres immer wieder zu zwischenzeitlichen Rücksetzern kommen. Nicht vergessen werden sollte aber auch, dass man im Umgang mit der Eindämmung des Virus mittlerweile viel an Erfahrung gewonnen hat und dass die Wirtschaftsdaten weiterhin eine konjunkturelle Erholung signalisieren. Unterstützend wirken dabei natürlich auch die großen Rettungspakete seitens der Staaten und Notenbanken. Zu guter Letzt werden auch im Hinblick auf potenzielle Medikamente im Kampf gegen das Virus die Fortschritte konkreter, sodass die Aktienmarkterholung insgesamt weiter anhalten könnte.

Volatilitäten (Volatilität = Schwankungsbreite von Basiswerten)

Der VSTOXX Index, welcher die in Optionen auf den EURO STOXX 50® eingepreiste Volatilität misst und als Indikator für die kurzfristig erwartete Schwankungsbreite gilt, sank im Monat Juli auf den niedrigsten Stand seit Ausbruch der Coronavirus-Krise. Der Verlauf der Volatilität für längere Laufzeiten folgte einem ähnlichen Muster. Damit wird eine leichte Entspannung signalisiert. Im historischen Kontext befinden sich die Volatilitätsindizes allerdings nach wie vor auf erhöhten Levels.



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